Saturday, August 22, 2009

Fotos 1

Endlich isses soweit :) Hab in mühevoller Kleinarbeit immerhin die Posts bis Kein Milford - 2.8. mit Bildern versorgt...

Monday, August 17, 2009

Alles wieder richtig rum...

Nach über 36 Stunden Reisezeit bin ich gestern Abend wohlbehalten wieder daheim angekommen und importiere soeben als erste Amtshandlung auf deutschem Boden meine Fotos. Bald, Kinder, wird es also endlich das geben, was so viele schon lange sehnsüchtig erwartet haben :)

Saturday, August 15, 2009

14.8. und heute

Schnell schreiben, hab nur wenig Internetzeit: Gestern habe ich mir selbst einen sehr schoenen Ausflug in meinem neuen Lieblingskarstgebiet, naemlich der Gegend um Waitomo, zum Geburtstag geschenkt. Dort gab es folgendes zu bewundern: Kalkstein, der mit einer schwarzen Kruste ueberzogen ist und deswegen Black Karst genannt wird, den gibt es nur einmal auf der ganzen Welt und das ist praktischerweise hier :), eingeschlossen sind zahlreiche Versteinerungen von urzeitlichen Riesenaustern. Ausserdem war eine natuerliche Bruecke im Angebot, die ein Fluss geschaffen hat, als er auf verschiedenen Ebenen einen Felsblock aufloeste.

Anschliessend war ich in der so gut wie unerschlossenen Piripiri Cave, habe allerdings nach 30 Metern Abhang Geklettere wegen Hals- und Beinbruckgefahr kehrt gemacht. Mit 30m meine ich nämlich 30m senkrecht nach unten, über abgebrochene Stalagmiten balancierend und sich an einem alten Seil festhaltend... Dafür braucht man richtige Ausrüstung und nur mit mir allein war mir das dann doch etwas unheimlich. Bin drum weiter zum mitten im Regenwald gelegenen Marokopa Wasserfall, wo ich eh schon hoehlenlehmverschmiert als der Weg zu Ende war auch noch versucht habe, naeher an den Wasserfall heran zukommen, was ich wegen knietiefen Matsches allerdings bald aufgegeben habe.

Vor lauter Freude ueber den ganzen Dreck musste ich die ganze Zeit kichern und habe damit eine Touristenfamilie, die sehr aufgeraeumt und adrett des Weges kam wohl reichlich verwirrt. Komplett batzige Grinsekatze mitten im Urwald??? Oh my God, what did SHE do?! hoerte ich nur im vorbei gehen... Dann ging es weiter zum Marokopa Beach, rotbraune Klippen an schwarzem Sandstrand. Munter und immernoch dreckelig kletterte ich auf den Felsen herum, bis ich mich beeilen musste, denn die Flut kam auf den Strand zurueck. Gerade noch rechtzeitig, ohne nasse Fuesse zu bekommen, kam ich Richtung Flussmuendung wieder auf festeren Boden. Passieren koennen haette nichts: 2 Angler mit denen ich zuvor kurz geplauscht hatte standen schon parat und wollten mich gerade "retten" kommen :)


Nachmittags goennte ich mir in Tee geschmolzene Tim-Tams, eine lokale Keksspezialitaet, zusammen mit Erdbeeren als Tortenersatz und lernte dabei Hannah aus dem Schwarzwald kennen, mit der ich abends dann in den Pub ging. Sie arbeitet hier im Hostel und ihr schon reichlich angetuedelter Chef lud uns in ueberschwenglicher Freude zum Bier ein. Hab leider keine Zeit mehr, aber der Abend war unglaublich lustig, man sang mir eine Opernarie vor, wir fuhren betrunkene Farmarbeiter nach Hause und hatten jede Menge Spass!

Thursday, August 13, 2009

11.8. in Kaikoura: So long and thanks for all the crayfish!

Der 11.8., den ich in Kaikoura verbracht habe, wird als DER perfekte Tag in meine persoenlichen Annalen eingehen. Angefangen hat der Tag schon sehr frueh, naemlich mit der Whale Watching Cruise um 7.15 morgens und einem herrlichen Sonnenaufgang ueber dem Pazifik. Als Gesellschaft hatte ich Jess aus England und meinem Dorm. Mit einem sehr schnellen und wendigen kleinen Schiff, das mit einem Walsonarverstaerker und den erfahrenen Augen der 5 koepfigen Besatzung ausgeruestet war, fuhren wir auf das offene Meer, hinaus, Pottwale aufspueren. Und wir hatten Glueck! Ich sah 4 Fluken und 3 ganze Pottwale!

Allerdings verhalten sich Wale aehnlich wie Eisberge, den "ganzen Wal" sehen heisst im Normalfall, man sieht den schwarzbraunen Ruecken, die Finne und das Atemloch, aus dem der Wal lustig rauspustet. Das scheint ihnen zu gefallen, denn sie machen es staendig. Eine grosse Pustung, und der Wal macht sich bereit zum Abtauchen und schwuuuup fuer ca 5 Sekunden sieht man die Fluke. Fuer ein Foto muss man genau den richtigen Moment erwischen und wenn man Pech hat ist gerade eine Welle dazwischen... Aber egal ob Foto oder nicht, am besten man macht die Augen weit auf, denn der Anblick ist einfach unglaublich majestaetisch!

Auf dem Weg zum 5. Wal hatte sich die zweitintelligenteste Spezies des Planeten Erde - die Delphine und wir alle wissen, dass der Mensch nicht an erster Stelle steht - eine Ueberraschung fuer uns ausgedacht und hatte den Kapitaen zu einer Planaenderung veranlasst: eine Schule von Schwarzdelphinen zog an unserem Schiff vorbei. Erst dachten wir es seien nur einige wenige, aber Pustekuchen! In Gruppen von 10 oder 15 Exemplaren sprangen sie froehlich durch die Wellen und es dauerte ueber 15 Minuten bis dass alle vorueber waren. Ich kann schlecht schaetzen, wie viele es tatsaechlich waren, damit es nicht wieder heisst, ich uebertreibe, sage ich einfach VERDAMMT viele... Sogar die Besatzung war sprachlos und die Stimme des Kapitaens zitterte ein wenig, als er sagte, dass sei wirklich unglaublich selten, dass sich SO viele von ihnen versammeln. Ich selbst bemerkte verwundert, dass ich haendeklatschend auf und ab sprang. Eine kleine Traene hatte ich auch im Auge *hach*.

Mittags hatte ich wieder festen Boden unter den Fuessen und grossen Hunger, weswegen ich beschloss auf dem Weg zur Sealcolony bei der Fishlady vorbeizugucken, von der ich schon soviel gehoert hatte. Kaikoura heisst auf Maori schliesslich "place to eat crayfish" (mit ou als Diphthong und flapped r, wenn man es englisch ausspricht heisst es "place to eat birdfeathers", was weniger lecker ist), und wenn die Herren Maori sagen, man muesse hier Langusten essen und die Hummerphantasien zuhause immer auf Eis gelegt werden, dann muss man das auch tun! Die Lady war gerade nicht da, aber ihr Sohn und sein Rastafreund, die mir ein vortreffliches Tier, frisch aus dem Meer, fuer gerade mal 26$ mit Kraueterbutter, Salat und Reis auf dem kleinen BBQ Grill zubereitet haben. Obacht beim Essen: Langusten haben Dornen mit denen sie einen hinterhaeltig stechen, obwohl sie schon tot sind. Aber SO lecker! Stuehle direkt am Strand, auf der anderen Seite der Bucht verschneite eineinhalb und zweitausender... Was will man mehr? Seals! Die sind naemlich die naechste Freude :) Auf dem Weg zu ihnen traf ich einen kleinen Ex-Zivi aus Hamburg, mit dem ich den Rest des Nachmittags spazierte. Und da lagen sie wieder einmal... Sowas von faul diese Tiere! In Kaikoura poofen sie einfach zwischen den Bueschen auf dem Parkplatz. In den Prilen am Strand fanden wir noch einen huebschen Seestern und einen schlechtgelaunten Oktopus, der versuchte wie rote Algen auszusehen, was er auch ganz gut hinbekam. Und wir begegneten einigen Seals mit Babies, die von sehr grossen Maennchen wie in einer Wagenburg schwer bewacht wurden. Diese Oschis waren gar nicht verschlafen, sondern sehr aufgeweckt. Wenn man ihnen zu nahe kommt, fauchen sie boese, machen sich noch dicker und hoppeln auf einen zu. Das habe ich allerdings den Zivi ausprobieren lassen und mich selber schoen im Hintergrund gehalten :)

Sunday, August 9, 2009

Christchurch und Banks Peninsula

Bin jetzt in Christchurch und habe gestern und heute jeweils den halben Tag im Auto verbracht. Gestern, um hier hin zu kommen und heute, weil ich einen Ausflug zur Banks Halbinsel gemacht habe. Beide Fahrten waren fantastisch, heute sogar noch besser als gestern, auch wenn es gestern eine schicke Schlucht - die Rakaia Gorge - zu bewundern gab. Heute Morgen, besser gesagt Mittag, habe ich erstmal einen Spaziergang durch den Botanischen Garten und die Innenstadt gemacht. Aber ehrlich, wer europaeische Staedte gewohnt ist, den reissen die paar Haeuser hier aus der viktorianischen Gothik nicht gerade vom Hocker, auch wenn sie recht huebsch anzuschaun sind. Im Sommer ist der botanische Garten zwar bestimmt schoener, aber besser als der Augsburger ist er nicht. Und das, wo man hier so stolz auf sein englisches Erbe ist, der Fluss, der durch die Stadt fliesst, extra Avon heisst (fuer nicht-Anglisten: Shakespeare was born in Stratford-upon-Avon.) und grosse Teile der Stadt und ihrer Haeuser denen Oxfords nachempfunden sind. Will sagen: eigentlich haette ich gedacht, dass englische Sprosse mehr von Gartenanlage verstehen :) Aber irgendeinen Minuspunkt muss ein Land ja haben, und das sind hier meiner Meinung nach nunmal die Staedte. Das soll nicht heissen, dass sie mir nicht gefallen, aber sie sind langweilig, auch wenn sie mir sympathisch sind. Man muss den Kiwis jedoch zu Gute halten, dass sie ja erstens noch nicht so lange hier sind, erst weniger als 200 Jahre, und dass es zweitens auch verdammt schwer waere, dem was die Natur hier geschaffen hat etwas entgegenzusetzen, das ihr auch nur halbwegs das Wasser reichen koennte.

Zum Beispiel die Banks Peninsula... WOW! Entstanden vor einigen Millionen Jahren als drei Vulkane explodierten, besteht sie aus zwei grossen, leicht gegeneinander verschobenen Calderen, deren Krater die Haefen von Lyttleton und Arakoa beherbergen. In Arakoa ist man stolz auf die franzoesischen Vaeter der Stadt, behaelt franzoesische Strassennamen und gibt sich sehr galant. Der Eisverkaeufer hat mit vor Charme spruehend sogar eine Extrakugel geschenkt und sie mir mit einem inbruenstigen "Voila!" praesentiert. Eigentlich wollte ich anschliessend die Aussichtsstrasse zur Stony Bay fahren, aber die Frau vom visitors center hat mir abgeraten, der Mann von der Tankstelle hat es mir mit Blick auf mein Auto sogar regelrecht verboten, weil die Strasse eigentlich nur fuer 4 wheel drive und zudem gerade in einem schlechten Zustand ist. Aber er hat mir eine Ersatzstrasse gezeigt.Bin zunaechst rauf auf die Summit Road, eine gutausgebaute Touripiste, die auf dem Kraterrand entlang fuehrt, dann hinunter in die Okains Bay, wo die Strasse immer schmaler wurde und dann ueber Gravel erst in die Stoney Bay und weiter in die Little Akaloa Bay. Von dort aus ging es wieder auf die Touristrecke. Und ach, was soll ich sagen... Nur die Aussichten heute und schon haette sich die ganze Reise gelohnt gehabt.

Also Danke Danke Konrad fuer den Tipp!! Perfekter Sonnenschein, Bilderbuch Neuseeland und natuerlich musste eine von der Weide ausgebuexte Schaefin ausgerechnet direkt neben der Strasse grasen. Mit ihren beiden Laemmern. Auf dem Grat vor einer tuerkisblauen Bucht. Bei Sonnenuntergang.

Und damit nicht genug, denn mit dem Sonnenuntergang wurde es diesig ueber dem Meer. Als ich wieder oben auf dem Krater war, kletterte gerade eine lange duenne Wolke erst ueber den Rand und streckte sich dann laaaaangsam weiter Richtung Tal. Hab fast das Gefuehl, mein Kopf ist voll und mehr passt nicht rein :) Soooooo schooooooooooen!

Friday, August 7, 2009

Kitschkulisse

Heute bin ich mehr als vier Stunden in einer Alpenpanaorama Wandtapete spazieren gegangen. Aufgebrochen bin ich erst kurz vor Mittag, da ich bis halb 11 geschlafen habe nachdem ich heute Nacht kein Auge zugemacht hatte. Ich teilte mir mein Dorm naemlich mit 5 erkaelteten Amerikanern, die die ganze Zeit ueber abwechselnd rotzten und schnarchten. Dummerweise konnte ich meine Earplugs im Dunkeln nicht finden und zum Lichtanmachen war ich mal wieder zu nett. Ob die bei dem Laerm noch was geholfen haetten wage ich allerdings zu bezweifeln. Als um 6 ihre Wecker klingelten, habe ich mich zu frueh gefreut, sie endlich los zu sein. Sie haben naemlich geschlagene 2 Stunden gebraucht, um ihre Koffer zu packen und sich dabei in die angeregte Diskussion verstrickt, ob man fuer den Besuch der Puzzle World in Wanaka nun eine group decision braucht und ob es dem Zusammenhalt der Gruppe schadet, wenn einer alleine hin geht. Nach ueber einer Stunde: "Shhhh, that poor girl is still asleep!" Mein Kopf antwortete, nein waere sie garantiert nicht mehr bei eurem verfluchten Laerm und war sie heute auch noch nicht. Aber mein Mund war zu muede. Darum habe ich nur sehr sehr boese aus meiner Bettdecke rausgeguckt (gut dass ich das damals in der Bib geuebt hab), woraufhin immerhin der von meinem Blick getroffene mit einem verschuechterten "sorry" aus dem Raum verschwand. Ein paar Stunden spaeter war ich dann aber erstaunlich munter und habe mich nach einem ausgiebigen Fruehstueck auf die Socken gemacht.

Ort meiner "Wanderung" war der Mt John. der sich mit 1030m nur knapp 300m aus dem MacKenzie Plateau erhebt. In der letzten Eiszeit wurde er fast vollstaendig von dem Gletscher ueberfahren, der diese Hochebene mit ihren Seen schuf. Zunaechst ging ich schnurstracks durch einen Laerchenwald auf den Gipfel zu. An der Waldgrenze angekommen, bekam ich schon eine Ahnung von der Aussicht, die sich mir heute bieten wuerde und fing an, vor mich hinzulaecheln.
Dieses Laecheln bin ich immernoch nicht wieder losgeworden...

Die 300m Hoehenunterschied reichen naemlich, um die komplette Ebene, eingerahmt von schneebedeckten Bergen, ueberblicken zu koennen! Ein schlichtweg fantastischer Anblick!
Aber auch das Berglein selber ist huebsch. Oben ist es ueber und ueber mit puscheligem Tussockgras bewachsen, nur auf dem Gipfel ragen einige groessere Felsen aus der Grasnarbe hervor.

An seinen Flanken gedeihen zahlreiche Dornbuesche, die sich mit knallroten Hagebutte
n geschmueckt haben. Und dazu der Kontrast des tuerkisfarbenen Sees, in dem sich an diesem windstillen Tag bei bis auf einige Cirren wolkemlosen Himmel die Berge fast perfekt spiegelten. Warm war es in der Sonne, trotz Bodenfrost im Schatten, auch, sogar so warm, dass ich meine Fleecejacke ausziehen konnte.
Fuer so einen herrlichen Tag nehme ich gerne die eine oder andere schlaflose Nacht in Kauf. Meine Ohrstoepsel liegen trotzdem schon unter dem Kopfkissen parat und die neuen Leute im Dorm sehen Gott sei Dank nicht besonders laut aus :)

Thursday, August 6, 2009

See und Berge




Heute bin ich das erste Mal seit Wellington wieder allein, da Daniel nach Christchurch weitergefahren ist und ich zum Lake Tekapo. Die Fahrt hat etwa 4einhalb Stunden gedauert (290km), aber nur weil es so schoen war, dass ich alle naselang anhalten musste. Wenn die Strecke gerade ist, kann ich zwar auch ganz gut beim Fahren raus knipsen, Verkehr gibts eh fast keinen. Aber manchmal ist es einfach zu huebsch und dann muss ich einfach stehen bleiben...

Ich fuhr durch Alleen inmitten von saftiggruenen Schaf- und Kuhweiden auf das Gebirgsmassiv zu (das mit den vielen Schafen ist uebrigens ein Geruecht, es gibt fast genausoviele Kuehe, nur dass mehr Schafe auf eine Weide draufpassen).

Einige Abschnitte fuehrten durch eine Schichttafellandschaft, dann an Trockentaelern in einer Karstlandschaft vorbei, hinauf auf den Burkes Pass und ueber eine Hochebene mit graubraunen Weiden und ebensolchen Schafen ans Ziel. Jetzt sitzte ich im YHA Lake Tekapo am Kamin, ein Maedchen spielt Klavier und draussen geht hinter den eisblauen Bergen am tuerkisfarbenen See die Sonne unter und malt die Wolken bald rosa-gold, bald blutrot an.

Morgen wollte ich eigentlich Horse Trekking machen, aber an der Rezeption hat man mir die Auskunft gegeben, dass die Pferde im Winter geschlossen haben. Schade Pomade. Geh ich halt ohne Pferd selbst wandern. Wege gibt es hier schliesslich genug und dann hab ich ja auch noch Konrads Tipps fuer Aussichtsstrassen :)


Spaeter: Wollte gerade Sterne gucken, der Sternenhimmel hier ist naemlich legendaer und es gibt auf dem Hausberg des Ortes ein Observatorium. Ausgerechnet heute ist aber Vollmond und Wolken sind auch aufgezogen. Vielleicht hab ich morgen mehr Glueck, wuensche mir eine sternenklare Nacht mit einer dicken runden Wolke direkt vor dem Mond :) in der Kueche haengt ein Schild: The Lady of the Lake grants three wishes to those guests who do their dishes. Hab vorsichtshalber nicht nur mein Zeug abgespuelt sondern auch noch ein bisschen die Arbeitsflaechen abgeputzt. Hoffentlich wirkt das...