Schwieriger war es schon, sich durch die ganzen engen Gletscherspalten zu zwaengen. Obendrauf hatten wir Riesenglueck und unsere Guides haben eine nagelneue gefunden, die erst heute Nacht aufgebrochen ist. Demenstprechend eng war es da drin. Bei den "groesseren" musste ich schon den Rucksack abnehmen und seitwaerts gehen, obwohl ich ja mal echt nicht so breit bin. Bei der musste ich mich richtig anstrengen, um durchzuflutschen. Bis auf mich und Nick, dem schottischen Bergfuehrer hat sich auch keiner aus unserer Gruppe bis ganz hinten durch getraut. Es ist schon ein etwas beklemmendes Gefuehl, wenn man in einer Spalte steckt, deren Waende links und rechts gut 40 m hoch gehen, man weiss, der Gletscher bewegt sich und die Eisschicht, die die Bergfuehrer zum Verfuellen der Spalte von oben reingehackt haben nur einen Fuss dick ist. Darunter kann es weitere 60m runtergehen. Auch das Blau des Gletschers ist einfach unbeschreiblich. Seine Konsistenz wechselt von zuckerwuerfelartig ueber Marmor bis Glas. Jetzt, wo ich so viel ueber den Kram lesen musste, hat das Ganze nochmal soviel Spass gemacht. Gletscher fuehlen, klatschnass, ist dann doch etwas anderes... Achso und man bleibt mit der Zunge uebrigens nicht kleben, dass hab ich auch ausprobiert bei der Gelgegenheit :)
Thursday, July 30, 2009
Grosser Franz und viel Regen
Schwieriger war es schon, sich durch die ganzen engen Gletscherspalten zu zwaengen. Obendrauf hatten wir Riesenglueck und unsere Guides haben eine nagelneue gefunden, die erst heute Nacht aufgebrochen ist. Demenstprechend eng war es da drin. Bei den "groesseren" musste ich schon den Rucksack abnehmen und seitwaerts gehen, obwohl ich ja mal echt nicht so breit bin. Bei der musste ich mich richtig anstrengen, um durchzuflutschen. Bis auf mich und Nick, dem schottischen Bergfuehrer hat sich auch keiner aus unserer Gruppe bis ganz hinten durch getraut. Es ist schon ein etwas beklemmendes Gefuehl, wenn man in einer Spalte steckt, deren Waende links und rechts gut 40 m hoch gehen, man weiss, der Gletscher bewegt sich und die Eisschicht, die die Bergfuehrer zum Verfuellen der Spalte von oben reingehackt haben nur einen Fuss dick ist. Darunter kann es weitere 60m runtergehen. Auch das Blau des Gletschers ist einfach unbeschreiblich. Seine Konsistenz wechselt von zuckerwuerfelartig ueber Marmor bis Glas. Jetzt, wo ich so viel ueber den Kram lesen musste, hat das Ganze nochmal soviel Spass gemacht. Gletscher fuehlen, klatschnass, ist dann doch etwas anderes... Achso und man bleibt mit der Zunge uebrigens nicht kleben, dass hab ich auch ausprobiert bei der Gelgegenheit :)
Tuesday, July 28, 2009
Das neueste in Kurzform
- Route: Picton - Nelson - Motueka - Westport - Greymouth (via Punakaiki / Pancake Rocks)
- Motueka: Abel Tasman Tour (9 morgens bis nachmittags) bei strahlendem Sonnenschein, Sealkolonie und Stipvisite von George, dem einsamen Delphin
- Wunderschoene Strecke durch die Alpen von Motueka nach Westport.
- 1a Sonnenuntergang an der Sealkolonie von Cape Foulwinds mit Fish n Chips als Dinner am Strand
Fuer den heutigen Tag habe ich eine neue Dimension von Nasssein entdeckt. Erst war ich naemlich bei Charleston zum Cave Rafting, was unglaublich Spass gemacht hat und nachmittags hat es an den Pancake Rocks deratig geschuettet, dass meine Regenjacke in 5 min komplett durchweicht war. Von wegen man kann damit tauchen gehn... Reiner Verkaufstrick ;)
Zum Raften hat mich ein Kanadier aus Alberta ueberredet. Zum Glueck! Man hat eine komplette Wetsuit Ausruestung inklusive Socken, Handschuhen und Boots bekommen die erstaunlich warm gehalten hat. Fuer alle Nichtamphibien: das ist Neoprenzeugs was die ganze Zeit pitschnass ist um beim Laufen quatscht und wabert das Wasser lustig in den Schuhen rum. Achja und nen Helm hatte ich auch mal wieder auf :P Erst sind wir ein ganzes Stueck in die Hoehle rein, ins zweite Stockwerk runter und sind dann auf unseren Autoreifen durch den Hoehlenfluss gepaddelt. Was es da unten zu besich
tigen gab, kann man auf keinem Foto mit einer normalen Kamera festhalten. An der Decke sassen naemlich tausende und abertausende kleiner Glowworms die sich von Sandflies ernaehren, die sie mit ihrem Licht erst anlocken und dann in ihren spinnenwebartigen Klebefaeden fangen. (Hat also nix mit Gluehwuermchen zu tun) Und wie sie da sitzen und froehlich vor sich hin leuchten, erschaffen sie nebenbei den allerschoensten gruenlichen Sternenhimmel.
Danach ging dann der Spassteil los und wir sind durch die Stromschnellen im Regenwaldfluss zurueckgefahren. Fuer meinen Geschmack haette es ruhig etwas wilder sein koennen, aber es hatte schliesslich seit ein paar Tagen nicht geregnet.
Damit hat es erst heute nachmittag angefangen, da dann aber um so heftiger. Wenigstens hat das Hostel einen Heater im Zimmer, so dass meine Regenjacke schon wieder trocken ist :)
24. Juli Vavooooom
Heute hab ich mir endlich ein Auto gemietet und meine ersten Fahrversuche auf der linken Seite ohne Zwischenfaelle hinter mich gebracht. Schwerer faellt es mir, mich an die Automatik zu gewoehnen und mein linkes Bein nicht zu beutzen... Das drueckt naemlich manchmal reflexartig auf die Bremse, weil es gerne Kuppeln moechte. Die Bremsen funktionieren allerdings hervorragend, wie ich somit festgestellt habe :)
Auch meine Verhandlungsfuehrung bei der Autovermietung war ausserordentlich erfolgreich. Ich habs nicht nur geschafft, mir die Karre innerhalb einer Viertelstunde zu organisieren, sondern den Herrn Vermieter mit meiner allerbesten Sonnatgslaune um den Finger gewickelt. So hab ich den Preis um 10$ pro Tag gedrueckt und mich blendend mit dem aelteren Herrn unterhalten, der sehr erstaunt war festzustellen, dass es Deutsche gibt, mit denen man amuesante Verkaufsgespraeche fuehren kann. Vor lauter Lachen hat er vergessen, mir meinen Zulassungssticker ins Fenster zu kleben, so dass er extra nochmal beim Hostel vorbeigefahren ist, um das nachzuholen.Nachmittags bin ich dann ein Stueck aus dem Ort rausgefahren um den Snout Walk zu gehen. Der heisst so, weil der Fjordberg auf dem er entlangfuehrt aussieht wie eine Schnauze. Zunaechst bin ich zu einem Aussichtspunkt obendrauf gelaufen, dann hinuter an den Strand. Und weil ich heute mal wieder so ein Glueckspilz war, konnte ich drei Seals beim Spielen an den Muschelfelsen im seichten Wasser zugucken. Als ich fertig war mit Gucken und Fotos machen wollte, waren sie allerdings auch fertig mit Spielen und wollten lieber tauchen. So konnte ich sie leider nich portraitieren. Dafuer habe ich aber gute Aufnahmen von verschiedenen anderen Koerperteilen wie Robbenbauch, Robbenschwanzflosse und Robbenarmflosse :)
Thursday, July 23, 2009
Reeeeeeeeeegen
Heute hat es den ganzen Tag aus Kübeln geschüttet und weil ich von gestern und der schlaflosen Nacht noch ziemlich mitgenommen war hab ich heute Urlaub vom Urlaub gemacht :)
Endlich im Süden
Monday, July 20, 2009
Napier und ein Hoch auf Neuseelands Busfahrer
Genauso toll sind die Busfahrer. Sie spielen nicht nur Kindermaedchen fuer die zahlreichen unaccompanied minors, schnallen die Kleinsten in ihren Kindersitzen fest, machen mit ihnen Spoekskes, putzen Kotze ab und helfen beim Umziehen, wenn sich ein Kleiner auf einer der kurvigen Bergstrecken nicht getraut hat, rechtzeitig Bescheid zu sagen und das "please let me know if you need some fresh air" wieder nicht gewirkt hat. Aber auch um Erwachsene wird sich gekuemmert. Als neulich eine leicht verplante Frau mittleren Alters waehrend eines Stops um neue Fahrgaeste einsteigen zu lassen versehentlich ausgestiegen und so verloren gegangen ist, wurde nach 15 km extra umgedreht, um sie wider einzusammeln. Dummerweise mussten wir einen Anschlussbus erwischen. Aber einen vollbesetzten Doppeldecker auf der Hauptstrecke zwischen Auckland und Wellington bitten, noch 20 min auf 2 Leute zu warten, obwohl 2h spaeter der naechste geht? No problem, I call him! Als wir ankamen war der Fahrer zwar verstaendlicherweise leicht gereizt, aber bei seiner ersten Mirophonansage hat er schon wieder Witze darueber gemacht.
Apropos Mikrophonansagen... Heute hat der Fahrer die dreiviertel Stunde zwischen Rotorua und Taupo genutzt, um seine Fahrgaeste ueber die Land- und Forstwirtschaft Neuseelands und die geographischen Gegebenheiten des zentralen Vulkanplateaus zu unterrichten. Hab mich gefuehlt wie auf Exkursion, seine Ausfuehrungen waren aber weit unterhaltsamer. Wohlgemerkt: Kein Touri-Bus, sondern stinknormales oeffentliches Verkehrsmittel! Jetzt weiss ich Bescheid ueber Hirschzucht (gebracht von den Englaendern, erst Landplage, seit den 70ern in Gehegen zur planmaessigen Zucht, Hauptexportlaender Deutschland, Schweden, USA), den groessten Forst der Suedhemisphaere (verschiedene Pinienarten, seit den 30ern, hohe Waldbrandgefahr im Sommer, Abholzen ganzer Berge bei Schlagreife fuehrt zu starken Erosionsschaeden), und darueber das die mehrere Meter maechtigen Decken vulkanischer Aschen auf der ganzen Nordinsel zu einem Grossteil von einem einzigen Ereignis stammen, welches sogar im antiken Rom den Himmel rot faerbte, und neben roemischen auch von chinesischen Geschichtsschreibern aufgezeichnet wurde. Haben wir wieder was gelernt :)
Sunday, July 19, 2009
Taupo
Wednesday, July 15, 2009
Cliff cliff hooray
Weiter oben ging die Vegetation ueber in stacheliges Macchiezeugs, was das Festhalten relativ unangenehm machte. Dafuer wurde man oben aber wieder einmal mit einer herrlichen Aussicht auf die durch den Kalk tuerkisblaue Bucht belohnt (keine Angst Mama, ich hab mich von Ueberhaengen fern gehalten ;). Dann ging es steil durch noch mehr Regenwald mit quirligem Quellgeplaetscher wieder runter zur Strasse.
Da das ganze Geklettere und Gestapfe uns hungrig gemacht hatte, beschlossen wir, einen weiteren Abhang, d.h. eine Art zugewucherte Duene, zum Strand kontrolliert runterzurutschen (war ordentlich hoch und haette sonst boese ausgehen koennen) und dort unseren Lunchbreak einzulegen. Dort futterten wir dann, das Shakespeare Kreidecliff vor uns, unsere Sandwiches unter einem Baum. Was pervers schoene Szenerien angeht, ist dieses Land wirklich grosser Meister...
Anschliessend stiegen wir noch auf das Cliff auf, hier war der Weg ueberraschender Weise leichter und sogar durch ein Gelaender gesichert. Und es war ein WEG, nichtnur ein Pfad. Oben erwartete uns statt der vermuteten Wildnis ein Park, den man zu Ehren von H.M. Elizabeth II angelegt hatte. Wieder mit grandioser Aussicht, was auch sonst. Diesmal umschwirrt von den zutraulichen Fantails. Diese meisengrossen Voegelchen haben einen Faecherschwanz, den sie im Flug als Steuer fuer allerlei goldige Manoever benutzen mit denen sie den Spaziergaenger gerne belustigen. Muss echt aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr an solche Naturschauspiele gewoehne hier...
Morgen gehts uebrigens weiter nach Taupo (mit Meike). Dann wohl ein Stueck zurueck nach Roturua (ohne Meike). So ist der Plan fuer die naechsten Tage :)
Tuesday, July 14, 2009
Surferparadies ohne Surfer
Endlich bin ich nach zwei Tagen bei den Hillbillies wieder in der Zivilisation angekommen! Hier gibt es ein richtiges Heizgeraet, was sich nicht nach einer Minute (wirklich!) von selbst wieder abschaltet auf dem Zimmer, ich konnte einen Foehn ausleihen und muss nicht mehr mit nassen Haaren unter dem Heizgeblaese im 3 Grad kalten Zimmer stehen, jede Minute zum Knopf hopsen und warten, dass meine Haare zumindest nicht mehr tropfen, und obendrauf stinkt es hier ENDLICH nicht mehr nach Verwesung und Schimmel. Auch sind die Menschen an der Rezeption freundlich und sprechen verstaendlich. Der Mann hier hat uns gleich den super Tipp gegeben, dass ein Hotel hier abends Burger und Bier fuer 8$ anbietet. Kajaks kann man auch umsonst haben, aber dafuer ist es zu kalt... Wuerd bestimmt mal reinplumpsen :P
Der ganze Ort hier ist sehr viel netter als das verpennte Coromandel. Weiss der Himmel, was mich da so lange gehalten hat. So toll waren die Mandarinen im Garten dann doch nicht...
Hier sitze ich gerade auf der Terasse vorm Hostel, diesmal ein richtiges Haus und kein Stall, habe den Strand auf der anderen Strassenseite, kann den Moewen beim krakelen und der Brandung beim Branden zuhoeren und mich am Blick auf die Bucht erfreuen. Auf der anderen Seite senken sich Huegel immer kleiner werden dem Meer zu, auf der anderen bricht das Land in schroffen hellbeigen Klippen steil in die See ab. Dazwichen liegen mehrere kleine Inselchen aus schwarzem Vulkangestein aufgereiht in der Bucht. Wobei, eine ist eher ein turmartiger Felsen, als eine Insel. Am Strand haben die Wellen Berge von Muscheln in allen Groessen, Formen und Farben angehauft. Mal sehen, was der Rest des Tages noch bringt :)
Monday, July 13, 2009
Coromandel
Zwischen Thames und Coromandel ging die Busfahrt direkt an der Kueste entlang. Das Wasser der See in der Bucht zwischen Auckland und der Coromandel Halbinsel leckt hier sanft an den roterdigen Rhyolith-Huegeln: ab und an erheben sich aus den Weiden maechtige herauspraeparierte Vulkanschlote, wie etwa der Castle-Rock. Leider war die Busfahrt schnell zu Ende, denn die Fahrerin hatte es so eilig, dass man in jeder der zahlreichen eingen Kurven fuerchten musste, mit einem Hobbit-Karren zusammenzustossen, oder mit einem der tiefergelegten Toyotas mit Riesenheckspoiler, wie die Landjugend sie erstaunlicherweise auch hier, bei all den Gravelroads, zu fahren pflegt. Aber schliesslich musste der Bus auch sehr oft anhalten, da es wegen der weit verstreut lebenden Bevoelkerung nur wenig offizielle Bushaltestellen gibt und man die Fahrgaeste der Einfachheit halber dort ein- und aussteigen laesst, wo sie wohnen.Weil die Kiwis aber auch sonst sehr praktisch denken, sehr zuvorkommend und stets auf das Wohl ihrer Mitmenschen bedacht sind - heute hat man mir zum Beispiel meine im Bus verlorene Kameratasche samt Ersatzakku wiederbeschafft - geben sie sich grosse Muehe einen nicht mit zu viel Aesthetik zu ueberfordern und schaffen mit ihren Behausungen geeignete Kontrapunkte zur landschaftlichen Romantik. Sie zimmern sich gerne zugige Pappfertighaeuser zurecht, in deren ungeheiztem Inneren es nach Moder und Verwesung stinkt. Da fuer heute Nacht Minusgrade vorhergesagt sind, werde ich wohl doch in meinem aus hygienischen Gruenden verbotenen Schlafsack naechtigen. Was da in meinem Fall was dreckelig macht, ist in meinem Fall allerdings einfach zu beantworten... Letzte Nacht habe ich unter den muffligen Decken so gefroren, dass ich erst um 7 Uhr morgens eingeschlafen bin.
Fuer das haeusliche Ungemach wird man jedoch in vielfaeltiger Weise entschaedigt. Heute etwa mit einem herrlich plastischen Sternenhimmel an dem nicht nur Milchstrasse und Kreuz des Suedens zum Greifen nah scheinen. Zum Fruehstueck mit Orangen und Mandarinen, die man sich im Garten ernten kann - mitten im Winter! - oder mit den verschlafenen Babyochsen im Nachbarsgarten, die sich gerne kraulen lassen. Zum Abendessen mit den selbstmarinierten Muscheln aus der kleinen Fischraeucherei drei Haeuser weiter. Und darueber hinaus mit der Offenheit der Menschen, die anfangen mit einem zu plauschen, als sei man ein langjaehriger Nachbar. Und wenn einem doch wieder kalt wird, holt man sich einfach die riesige Flauschekatze und setzt sie sich auf den Schoss.
Saturday, July 11, 2009
Wieder Auckland... und auf nach Coromandel
Thursday, July 9, 2009
Das Kaenguruh, das Kaenguruh... war auf den Giant Dunes Gott sei Dank barfuss
Heute habe ich naemlich eine Dolphin Cruise mitgemacht. Also eigentlich eine Cruise, denn die Delphine wollten nicht rauskommen. Der Kapitaen erklaerte, dass sie zu dieser Jahreszeit ihre Jungen saeugen und daher sehr viel schuechterner sind als sonst. Gelohnt hat sich die gut 4 stuendige Fahrt durch die Bay of Islands auf recht rauher See aber trotzdem. Das Hole in the Rock war spektakulaer. In den geschuetzten Buchten der zahlreichen kleinen Inseln submarin-vulkanischen Ursprungs gingen einst die Europaer an Land und gruendeten ihre ersten Siedlungen. Dementsprechend kam es auch hier zu den ersten Treffen mit den Maori, woraufhin manch ein Europaer im Kochtopf landete - die verstaendlicherweise haerteste Beleidigung, die ein Maorikrieger fuer seinen Feind im Repertoire hat. Heute sieht die Situation dann aber doch anders aus und auch die europaeischen Kiwis identifizieren sich mit der Maori Kultur. Unser Busfahrer gestern brachte das versiert aber hervorragend auf den Punkt:
"When I was a kid, Maori language was forbidden. Politicians tried to abolish our language 'cause they didn't like that they couldn't understand what we were talkin' about. Today the ways have changed. Now politicians learn the Maori language - and nobody knows what they are talkin' about."
Tuesday, July 7, 2009
Aufbruch nach Paihia
Endlich sitze ich im Bus in Richtung des nach Auskunft aller Whangereier, mit denen ich gesprochen habe, sehr viel schoeneren Paihia. Whangerei ist nunmal eine Industriestadt und konzentriert sich mit seiner Marina und dem Strand wohl hauptsaechlich auf den Sommertourismus. Als von Renaissancebauten verwoehnte "Augsburgerin" kann man die Stadt abseits der Wohnvororte an den Buchthaengen, des kleinen Geschaeftzentrums und der Promenade am zutreffendsten mit kackhaesslich beschreiben. Oder, um es positiv auszudruecken: die Stadt versprueht den Charme eines amerikanischen Strassendorfes.
Trotzdem habe ich auch einige nette Entdeckungen gemacht: Als ich wieder einmal auf der Suche nach Obst und Gemuese war, habe ich zum Beispiel einen "Food Market" gefunden und bin voller Erwartungen hineingestiefelt, die jedoch leider alsbald enttaeuscht wurden. Dennoch hatte der kleine Laden ein hoechst interessantes Sortiment an Konserven aus aller Welt - inklusive "Gurkentopf" der Marke Spar - und bot allerlei ungemahlenes Getreide feil. So verkuendete ein Schild voller Stolz: "Now we sell Alfalfa seeds!". Doch ich hatte solchen Hunger, dass ich nicht erst warten wollte, bis mir neues Muesli waechst. Gottseidank verkauften sie auch Trockenobst und so habe ich eine Tuete Apfelringe erstanden. Wenn man viel Wasser dazu trinkt, schmecken sie fast wie richtige Aepfel :)
Ein kleiner pseudostadtgeographische Kommentar:
Wenn man neuseelaendische Staedte mit deutschen vergleicht, faellt als erstes die sehr viel staerkere Orientierung auf motorisierten Individualverkehr ins Auge. Verglichen damit ist die Situation in deutschen Staedten, besonders was Lebensmittelgeschaefte bzw. den Verkauf von frischen, unverarbeiteten Nahrungsmitteln und Brot angeht, wirklich sehr viel besser. Das war nun schon die zweite Stadt, in der ich im direkten Zentrum vergeblich nach Frischwaren gesucht hab. Ich habe hier zum Beispiel noch keinen frischen Salatkopf oder Tomaten gesehen. Man findet hoechstens Aepfel oder Bananen, wenn man Glueck hat. Also: nichtmehr beschweren, wenn man mal ein paar hundert Meter zum Supermarkt laufen muss :)
The Shining - oder: Die Queen war auch schon hier
Heute bin ich in Whangerei, der groessten Stadt Northlands gestrandet. Mehr oder weniger. Denn hingefahren bin ich hier eigentlich absichtlich, aber haette ich gewusst, dass hier im Winter derartig der Hund begraben liegt, haette ich diesen Stop sicherlich ausgelassen.
Mit der freundlichen Hilfe von 2 alten Damen im Internetcafe habe ich, nachdem ich eine Stunde lang mit meinem Riesenrucksack durch den Ort geirrt bin und im favorisierten YHA niemand ans Telefon ging, schliesslich eine Unterkunft gefunden: Ich habe es tatsaechlich geschafft, mich fuer 30$ ins Grand Hotel einzumieten. Die Zeiten seiner Grandesse hat es allerdings lange hinter sich. Im Erdgeschoss befindet sich heute ein Thai-Restaurant, der erste Stock dient als Spukschloss und mir als Backpackerunterkunft. Ich bin der einzige Gast hier und habe somit nicht nur einen 4 bunk room, sondern das ganze Hotel fuer mich alleine. Leider ist mein Raum nur mit einem Fernseher und nicht mit einem Dreirad ausgestattet, das waere sicherlich sehr nuetzlich gewesen. Dann haette ich unter den wachsamen Blicken der Herren auf den verblichenen Gemaelden, die ohnehin jeden meiner Schritte kritisch verfolgen, die Flure entlangfahren und den Geistern von Queen Victoria, die 1873 hier weilte, und anderen ehemaligen Gaesten nachspueren koennen. Doch so begnuege ich mit dem Programm von C4 (ist aehnlich wie MTV), Chicken Chow Mee und Prawn Crackers.
Sunday, July 5, 2009
Luchs? Tiger? Ozelot?? Ach was Katze ist Katze...
Den netten Kiwi, der erstaunlich viel groesser ist, als ich dachte - mindestens so gross wie ein Brathaehnchen und nicht so wie die Frucht :P - konnte ich leider nicht fotographieren, weil er ja nachtaktiv ist und man sein Gehege deswegen nur mit etwas Rotlicht ausleuchtet. So konnte man aber immerhin seine Silhouette umherstolzieren sehen und mit dem nassen Regenschirm, der einem bei den Versuchen doch noch ein Bild zu machen vom Arm baumelte, kleine Kinder erschrecken...
Schoen war es auch beim Serval-Gehege, an dem mindestens 5 Vaeter ihren Kindern erklaerten, dass das da ein Luchs sei. Ist zwar nur halb so gross und wohnt in den Subtropen, hat keine Pinselohren und dafuer einen langen Schwanz, aber das stoert keinen grossen Geist. Allerdings wollte ich mich nicht einmischen und so wird sich das Geruecht bei den Einheimischen wohl noch ueber Generationen halten.
So. Das war der Zoo.
Morgen reise ich uebrigens weiter nach Whangarei und von dort in den naechsten Tagen nach Paihia. Mal sehen, was mich dort erwartet :)
Saturday, July 4, 2009
Stadt und Leute
Aber genug davon, ich moechte lieber von meinen Eindruecken von der Stadt selbst und den Leuten die sich hier tummeln erzaehlen.
Auckland ist komplett anders als jede andere Stadt, die ich bis jetzt gesehen hab. Alte kleine Holzhauser stehen neben Wolkenkratzern und haessliche Betonkloetze sind mit den typischen putzigen Geschaeftsfassaden beklebt, wie man sie aus GB und Irland kennt. Dazwischen gibt es lauter kleine asiatische Dairies, die Sammelsurien absonderlicher Nahrungsmittel feilbieten. Milchprodukte allerdings kaum. Hauptsaechlich Kekse, allerhand gekuehlte Getraenke und asiatische Fertiggerichte, die nur mit kochend Wasser uebergossen werden muessen. Wenn man Glueck hat findet man eine alte Banane oder Aepfel, falls Wurst im Regal liegt, hat sie meistens schon eine zweifelthafte Farbe angenommen. Weil Regen und Wind hier ab und zu recht ungemuetlich sind, sind die Kiwis auf die schlaue Idee gekommen, riesengrosse Vordaecher an ihre Geschaeftsreihen dranzubauen, so dass man fast die ganze Zeit im Trockenen laufen kann.Rote Fussgaengerampeln werden nur beachtet, wenn wirklich viel Verkehr ist, sonst hopst man einfach so ueber die Strasse. Ich vermeide dies allerdings noch haeufig, weil die Autos grundsaetzlich aus einer anderen Richtung kommen, als ich vermute. Weil die Stadt ja auf lauter Vulkanen liegt, geht es die ganze Zeit entweder bergauf oder bergab. Serpentinen zu bauen war den pragmatischen Kiwis wohl zu bloed, also sind die Strassen z.T. mal richtig steil. Kein Wunder dass sich Carmen da gefuerchtet hat beim Autofahren.
Die Leute
Menschen sind hier sehr bunt, wie es sich fuer ein Einwandererland gehoert und Asiaten sieht man fast so viele wie auf dem Flughafen von Hongkong. Entsprechend gross ist das Angebot an China-Takeaways, Sushi Bars und eben den Asia Dairies. Junge chinesisch aussehende Verkaeufer sind meistens so schuechtern, dass man das Gefuehl hat, sie wuerden sich am liebsten hinterm Tresen verstecken und nur das Wechselgeld kurz raufwerfen. Aeltere chinesische Herren sind hingegen sehr freundlich und zuvorkommen und halten gerne noch einen kleinen Plausch. Pakistaner sind ausgesprochen geschaeftstuechtig und wenn man nicht aufpasst haben sie einem schwupps noch zwei Tafeln Schokolade zum Preis von einer aufgeschwatzt :) Die europaeischen Kiwis sind extrem resistent gegen Wind und Wetter und joggen wie die Irren durch die Gegend. Selbst im staerksten Regen und bei Sturm spazieren sie noch in Shorts, Flip-Flops oder T-Shirt umher, waehrend unsereins in Fleece und Regenjacke mit dem Schirm kaempft. Aber schliessliche tragen die Asiaten Daunenjacken, da kommt man sich dann nichtmehr ganz so verweichlicht vor.
Obdachlose sieht man auch viele in den Hauseingaengen. Viele sind Maori oder Suedseeinsulaner und manche sind wirklich unglaublich dick. Man gibt ihnen gerne einen Dollar und wechselt im vorbeigehen ein paar Worte.
Deutsche Studentinnen sind auch im Hostel. Mit ihnen moechte ich mich aber lieber nicht anfreunden. Sie lamentieren stundenlang ueber die ungeheizten Zimmer, an die ich mich inzwischen so gewoehnt habe, dass ich in Geschaeften und Cafes Schweissausbrueche kriege. Und die armen muessen es tatsaechlich "noch bis Januar hier aushalten". Da koennen sie einem echt nur leid tun. Pffffft...
Alles in allem also eine bunte Mixtur, die die Stadt noch einzigartiger macht. Ohhhh wie schoen ist Panama ;)
Ein Vulkan und ein Chilene
Zunaechst der Chilene, damit der Tom das vielleicht noch schnell lesen kann, bevor er in den Flieger hopst: Ich war schon auf dem Rueckweg und wollte mir die Mangroven angucken, als mich ein kurzer dunkler junger Mann nach der Zeit gefragt hat. Sein "Inglitsch" kann man zutreffend als radebrechend beschreiben, aber weil er so unterhaltsam war, habe ich ihn kurzerhand zu den Mangroven mitgenommen. Eigentlich wollte er gar nicht auf die Insel, sondern eine Hafenrundfahrt machen und hat sich stark gewundert, als ihn das Boot, mit dem er gekommen ist, einfach ausgesetzt hat. Er wusste auch nicht, dass um 4 das letzte zurueck geht, dass die Insel bis auf ein paar Ferienhuetten unbewohnt ist und es nix zu kaufen gibt. Als er erfuhr, dass ich Deutsche bin, hat er angefangen zu leuchten "aaaaaaaah die Deutschen haben so viel getan fuer Chile! Sie organisieren alles soooo gut und die Staedte in Chile in denen sie wohnen sind soooo sauber!". Konnte natuerlich nicht meine Klappe halten und hab ihm vom Tom bei den Mapuche erzaehlt und dass er da mit dem Franz jetzt wieder hinfaehrt. Die Reaktion war gelinde gesagt Unverstaendnis, eigentlich eher komplette Verwirrung. Was zur Hoelle zwei DEUTSCHE denn da bitte wollen? "Mapuche - not very friendly people". Da hat sich sein Leuchten kurzfristig umgekehrt. Angefangen hat es wieder als er von den tollen Eukalyptuswaeldern erzaehlt hat, die die Neuseelaender und Australier seinem Land dankeswerter Weise gebracht haben. (Also Tom, deine Nimesis arbeitet gerade fuer zwei Monate als Ingenieur bei einer Agrarfirma in Neuseeland, kommt aber Anfang August wieder nach Chile. Wenn du Glueck hast, triffst du ihn da!)
Heute sind wieder Wolken da, aber es ist windig und die fahren sehr schnell. Drum kann man schlecht sagen was das heute wird :)
Thursday, July 2, 2009
Erster Richtiger Tag mit vielen exotischen Voegeln
In der Auckland Domain war ich im Museum, das auf dem Gipfel eines Vulkans liegt. Es ist umgeben von Sportplatzen fuer Fussball und Rugby. Fussball spielt man dort allerdings mit mindestens 35 Spielern, die alle schwarze Hemden und weisse Hosen tragen. Da muss dann keiner traurig sein, dass er verloren hat. Im Museum zeigen sie viel Pazifik-Insel-Voelker und Maori-Gedoens und die Austellung ist zweisprachig, zumindest was den Kulturteil angeht. Naturhistorie und Krieg sind Englisch. Die Kulturaustellungsstuecke sind allesamt nicht datiert, was mich stark verwundert hat. Es sind einige sehr beeindruckende Schnitzereien und Walzahnketten dabei. Am schoensten fand ich aber eine geschnitzte Maoristatue mit Krokodillendenschurz, der bis zu den Knien runterbaumelte. Das Dings dahinter war auch sehr detailliert gestaltet und genauso lang. Man vermutet eine Darstellung aus der Traumzeit. Ach ne das waren ja die aus Australien.