Thursday, July 30, 2009

Grosser Franz und viel Regen

Nachdem ich dachte in meinem Wetsuit beim Cave Rafting neulich sei es nass gewesen, habe ich heute eine weitere Dimension entdeckt. Zu meinem Amuesement bin ich naemlich den ganzen Tag pitschnass bis auf die Unterhose auf dem Franz Josef umherspaziert. Gut, dass ich mein Wollunterhoeschen wiedergefunden habe und man uns vortrefflich mit Steigeisen und Wollsachen ausgeruestet hat. So war mir nichtmal kalt. Nur die Fuesse sind jetzt etwas sehr aufgeweicht, weil die Stiefel, die ich bekommen habe von Anfang an durchweicht waren und wir 8 Stunden unterwegs waren. Nach zahlreichen Warnungen nicht in eine schnelle Gruppe zu gehen, habe ich mir eine langsame ausgesucht, aber wegen viel Regen und starker Moraenenbewegung sind alle nur sehr gemaechlich vorangekommen, so dass es tatsaechlich keine sportliche Herausforderung war.

Schwieriger war es schon, sich durch die ganzen engen Gletscherspalten zu zwaengen. Obendrauf hatten wir Riesenglueck und unsere Guides haben eine nagelneue gefunden, die erst heute Nacht aufgebrochen ist. Demenstprechend eng war es da drin. Bei den "groesseren" musste ich schon den Rucksack abnehmen und seitwaerts gehen, obwohl ich ja mal echt nicht so breit bin. Bei der musste ich mich richtig anstrengen, um durchzuflutschen. Bis auf mich und Nick, dem schottischen Bergfuehrer hat sich auch keiner aus unserer Gruppe bis ganz hinten durch getraut. Es ist schon ein etwas beklemmendes Gefuehl, wenn man in einer Spalte steckt, deren Waende links und rechts gut 40 m hoch gehen, man weiss, der Gletscher bewegt sich und die Eisschicht, die die Bergfuehrer zum Verfuellen der Spalte von oben reingehackt haben nur einen Fuss dick ist. Darunter kann es weitere 60m runtergehen. Auch das Blau des Gletschers ist einfach unbeschreiblich. Seine Konsistenz wechselt von zuckerwuerfelartig ueber Marmor bis Glas. Jetzt, wo ich so viel ueber den Kram lesen musste, hat das Ganze nochmal soviel Spass gemacht. Gletscher fuehlen, klatschnass, ist dann doch etwas anderes... Achso und man bleibt mit der Zunge uebrigens nicht kleben, dass hab ich auch ausprobiert bei der Gelgegenheit :)

Tuesday, July 28, 2009

Das neueste in Kurzform




Weil ich grad so viel unterwegs bin und abends dementsprechend neue Leute kennenlern, komm ich so selten an nen Rechner. Darum mal kurz ein paar Stichpunkte zu den letzten Tagen:Hab seit Picton Amanda aus Malaysia als Begleitung. Und weil man in Malaysia zig verschiedene Sprachen spricht, benutzt sie mit ihren Freunden dort Englisch obwohl sie eigentlich chinesischer Herkunft ist. Sehr nettes Maedchen und perfekte Beifahrerin.
  • Route: Picton - Nelson - Motueka - Westport - Greymouth (via Punakaiki / Pancake Rocks)
  • Motueka: Abel Tasman Tour (9 morgens bis nachmittags) bei strahlendem Sonnenschein, Sealkolonie und Stipvisite von George, dem einsamen Delphin
  • Wunderschoene Strecke durch die Alpen von Motueka nach Westport.

  • 1a Sonnenuntergang an der Sealkolonie von Cape Foulwinds mit Fish n Chips als Dinner am Strand

Fuer den heutigen Tag habe ich eine neue Dimension von Nasssein entdeckt. Erst war ich naemlich bei Charleston zum Cave Rafting, was unglaublich Spass gemacht hat und nachmittags hat es an den Pancake Rocks deratig geschuettet, dass meine Regenjacke in 5 min komplett durchweicht war. Von wegen man kann damit tauchen gehn... Reiner Verkaufstrick ;)

Zum Raften hat mich ein Kanadier aus Alberta ueberredet. Zum Glueck! Man hat eine komplette Wetsuit Ausruestung inklusive Socken, Handschuhen und Boots bekommen die erstaunlich warm gehalten hat. Fuer alle Nichtamphibien: das ist Neoprenzeugs was die ganze Zeit pitschnass ist um beim Laufen quatscht und wabert das Wasser lustig in den Schuhen rum. Achja und nen Helm hatte ich auch mal wieder auf :P Erst sind wir ein ganzes Stueck in die Hoehle rein, ins zweite Stockwerk runter und sind dann auf unseren Autoreifen durch den Hoehlenfluss gepaddelt. Was es da unten zu besich

tigen gab, kann man auf keinem Foto mit einer normalen Kamera festhalten. An der Decke sassen naemlich tausende und abertausende kleiner Glowworms die sich von Sandflies ernaehren, die sie mit ihrem Licht erst anlocken und dann in ihren spinnenwebartigen Klebefaeden fangen. (Hat also nix mit Gluehwuermchen zu tun) Und wie sie da sitzen und froehlich vor sich hin leuchten, erschaffen sie nebenbei den allerschoensten gruenlichen Sternenhimmel.

Danach ging dann der Spassteil los und wir sind durch die Stromschnellen im Regenwaldfluss zurueckgefahren. Fuer meinen Geschmack haette es ruhig etwas wilder sein koennen, aber es hatte schliesslich seit ein paar Tagen nicht geregnet.

Damit hat es erst heute nachmittag angefangen, da dann aber um so heftiger. Wenigstens hat das Hostel einen Heater im Zimmer, so dass meine Regenjacke schon wieder trocken ist :)

24. Juli Vavooooom

Bin etwas hintendrein mit meinem Blog, darum muss ich erstmal den 24. Juli nachtragen:
Heute hab ich mir endlich ein Auto gemietet und meine ersten Fahrversuche auf der linken Seite ohne Zwischenfaelle hinter mich gebracht. Schwerer faellt es mir, mich an die Automatik zu gewoehnen und mein linkes Bein nicht zu beutzen... Das drueckt naemlich manchmal reflexartig auf die Bremse, weil es gerne Kuppeln moechte. Die Bremsen funktionieren allerdings hervorragend, wie ich somit festgestellt habe :)
Auch meine Verhandlungsfuehrung bei der Autovermietung war ausserordentlich erfolgreich. Ich habs nicht nur geschafft, mir die Karre innerhalb einer Viertelstunde zu organisieren, sondern den Herrn Vermieter mit meiner allerbesten Sonnatgslaune um den Finger gewickelt. So hab ich den Preis um 10$ pro Tag gedrueckt und mich blendend mit dem aelteren Herrn unterhalten, der sehr erstaunt war festzustellen, dass es Deutsche gibt, mit denen man amuesante Verkaufsgespraeche fuehren kann. Vor lauter Lachen hat er vergessen, mir meinen Zulassungssticker ins Fenster zu kleben, so dass er extra nochmal beim Hostel vorbeigefahren ist, um das nachzuholen.Nachmittags bin ich dann ein Stueck aus dem Ort rausgefahren um den Snout Walk zu gehen. Der heisst so, weil der Fjordberg auf dem er entlangfuehrt aussieht wie eine Schnauze. Zunaechst bin ich zu einem Aussichtspunkt obendrauf gelaufen, dann hinuter an den Strand. Und weil ich heute mal wieder so ein Glueckspilz war, konnte ich drei Seals beim Spielen an den Muschelfelsen im seichten Wasser zugucken. Als ich fertig war mit Gucken und Fotos machen wollte, waren sie allerdings auch fertig mit Spielen und wollten lieber tauchen. So konnte ich sie leider nich portraitieren. Dafuer habe ich aber gute Aufnahmen von verschiedenen anderen Koerperteilen wie Robbenbauch, Robbenschwanzflosse und Robbenarmflosse :)

Thursday, July 23, 2009

Reeeeeeeeeegen


Heute hat es den ganzen Tag aus Kübeln geschüttet und weil ich von gestern und der schlaflosen Nacht noch ziemlich mitgenommen war hab ich heute Urlaub vom Urlaub gemacht :)
Will heissen: Ich bin kurz zum leckeren Gratisfrühstück aufgestanden (gibts nur bis halb 10) und hab mich danach wieder ins nach frischer Wäsche duftende Bettchen gekuschelt. Dann hab ich noch zwei Stunden weitergeschlafen bis das ein Finne mit Staubsauger gekommen ist und gefragt hat, obs mich stört wenn er putzt. Nachdem es schon halb 12 war hab ich ihm gesagt, dass nicht und bin aufgestanden. Während er vor sich hingesaugt hat hab ich gemütlich geduscht und mich dann für den Rest des Tages mit Great Gatsby und Tee an den Kamin gesetzt. Ach war das schön. Zwischendrin bin ich nur kurz mit einem Wiener zum Supermarkt gefahren und einen kurzen Vorgeschmack bekommen, wie es ist, das erste Mal links zu fahren und keine Automatik zu haben... Um nach dem Abendessen Platz für den Pudding zu schaffen und weil es inzwischen aufgehört hat zu giessen, war ich mit Rolena noch ein Stündchen spazieren und jetzt ist aber auch schon wieder sleepy time. Drückt mit mal die Daumen fürs Automieten und -fahren.

Endlich im Süden

Das hab ich gestern geschrieben:
Nach eineinhalb recht erfolglosen Tagen in Wellington bin ich nun auf der Südinsel eingetroffen. Ich schäme mich ein bisschen, weil mir verschiedene Leute so sehr von Wellington vorgeschwärmt haben, ich die Stadt aber einfach furchtbar fand. Allerdings liegt das wahrscheinlich an mir, nicht an der Stadt. Gestern hatte ich nämlich schlechte Laune und die hat sich auch nicht gebessert, als mir der Wind der Stadt zur Begrüssung mehrere Steine in die Augen geweht hat. Wir sprechen hier von richtigen Steinen und nicht von irgendwelchem popeligem Sand... Das Hostel war der Laune auch nicht gerade zuträglich, stellte es doch eine soziale Katastrophe dar, in der mehrere deprivierte Seelen einsam vor sich hin vegetierten. Das Downtown Backpackers liegt zwar supergünstig direkt gegenüber des Bahnhofs, ist aber ein riesengrosser, total anonymer Komplex, in dem niemand mit niemandem spricht, also unter den Gästen. Die Putzfrauen haben mich ausführlicher
zurückgegrüsst, als meine beiden Zimmergenossinnen, d.h. sie haben mich immerhin angeguckt und gelächelt. Die zwei andern sassen nur stumpf auf ihren Betten. Sonderbare Atmosphäre, hab meine Wertsachen mal vorsichtshalber mit ins Bett genommen... Nachts war es dann so laut, dass ich einfach überhaupt nicht geschlafen hab. Erstens waren einige Fensterscheiben kaputt, so dass der Lärm ungehindert rein konnte, zweitens war der Raucherbalkon der Hostelbar direkt unter dem Fenster und man glaubt garnicht, über was für einen Scheiss und wie schrill besoffene Engländerinnen lachen können. Naja, immerhin werden einige genauso volltrunkene englische Jungs noch einigen Spass mit ihnen gehabt haben :P Zu allem Ueberfluss gabs in der Früh auch noch einen Unfall auf der Kreuzung vor dem Haus mit lautem Knall viel Tatütata und anschliessenden Kehrmaschinen. Also bin ich um 8 einfach wieder aufgestanden und hab im Halbschlaf das Pflichtprogramm Cuba Street und Te Papa abgespult, was aber beides wirklich total schön war. Heute nachmittag habe ich dem unwirtlichen Ort dann endgültig den Rücken gekehrt und ihn gen Südwesten verlassen.

Die Ueberfahrt über (es gibt hier auf der Tastatur nur kleine üs, hab ein MacBook von einer Schweizerin geliehen) die Cook Street, dass ich als einzige - femininum, Männer nicht eingeschlossen - trotz eisigem Wind die ganzen 3h über draussen auf dem Vorderdeck verbracht habe, eingemummelt in Strick-, Fleece- und Regejacke, ausstaffiert mit Mütze und Kapuze. Nur die Augen haben noch rausgeguckt :) Gegen den Wind musste man sich richtig anstemmen, Fahrtwind und normaler Wind haben sich addiert und zeitweise war er so böig, dass man nicht mehr fotographieren konnte - auch die starken Männer nicht, die sich im Gegensatz zu mir nicht festhalten mussten um nicht wegzudriften - weil die Arme wie von selbst wild in der Gegend rumfuchtelten. Direkt über der Cook St verlief ein dunkles
Wolkenband, über der Südinsel selbst schien aber die Sonne, so dass man den Eindruck bekam, in ein gleissendes Licht zu fahren, weil sich die Sonne so stark im Meer spiegelte. Dann kam die Sonne hinter dem Wolkenband hervor und tauchte, schon recht schräg stehend, die die Fähre erwartende Fjordlandschaft der Marlborough Sounds in unwirkliches Winterabendlicht.
Das Hostel hat mich sogar vom Hafen abgeholt und das ist nicht die einzige freundliche Wohltat. Obendrauf hat die Besitzerin, die echt ausschaut wie eine Schwester von Ms Herpichböhm, chocolate pudding and ice cream serviert, was sie jeden Abend zu tun pflegt und gratis Frühstück gibts auch. Eine nette und kommunikative Zimmergenossin hab ich im 6 bed dorm auch wieder, aber wir sind nur zu zweit dadrin. Rolena heisst sie, kommt ursprünglich aus Mexiko und hat die letzten Jahre in der französischen Schweiz gelebt.
Jetzt hab ich wieder gute Laune und fühl mich pudelwohl :)

Monday, July 20, 2009

Napier und ein Hoch auf Neuseelands Busfahrer

Nach 5 Tagen in bester Gesellschaft und einem Tag im schwefligen Rotorua bin ich nun wieder alleine und seit heute Nachmittag in Napier. Bis Einbruch der Dunkelheit bin ich durch die Innenstadt mit ihren goldigen quietschbunten Art Deco Haeusern aus den fruehen 30ern spaziert. Als dieser Stil auf dem Rest der Welt schon wieder aus der Mode war, errichtete man sie aus purem Trotz waehrend der Weltwirtschaftskrise nachdem ein Erdbeben die Stadt erst um 2m gehoben und ihre Reste von einem durch austretende Gase verursachten Grossbrand dahingerafft wurden. Seitdem ist man hier so verliebt in diese Fassaden, dass man sogar Supermaerkte mit ihnen verkleidet.

Hierhin gekommen bin ich wieder einmal mit dem Bus, genauer gesagt mit dem Intercity Coach, der Deutschen Bahn Neuseelands. Abgesehen davon, meistbenutztes oeffentliches Verkehrsmittel im Fernverkehr zu sein, haben DB und Intercity allerdings keine Gemeinsamkeiten. Das Servicepersonal an den Bahnhoefen ist bis auf wenige Ausnahmen ausgesprochen freundlich und hilfbereit: Sie erklaeren einem dem Weg zum Hostel und starten sogar Telefonanrufe, damit einem - also mir - der Busfahrer verlorene Gegenstaende - meine Kameratasche - wiederbringt! Nix da, wir haben ein zentrales Depot, schau wie du hinkommst oder Bearbeitungsgebuehr...
Genauso toll sind die Busfahrer. Sie spielen nicht nur Kindermaedchen fuer die zahlreichen unaccompanied minors, schnallen die Kleinsten in ihren Kindersitzen fest, machen mit ihnen Spoekskes, putzen Kotze ab und helfen beim Umziehen, wenn sich ein Kleiner auf einer der kurvigen Bergstrecken nicht getraut hat, rechtzeitig Bescheid zu sagen und das "please let me know if you need some fresh air" wieder nicht gewirkt hat. Aber auch um Erwachsene wird sich gekuemmert. Als neulich eine leicht verplante Frau mittleren Alters waehrend eines Stops um neue Fahrgaeste einsteigen zu lassen versehentlich ausgestiegen und so verloren gegangen ist, wurde nach 15 km extra umgedreht, um sie wider einzusammeln. Dummerweise mussten wir einen Anschlussbus erwischen. Aber einen vollbesetzten Doppeldecker auf der Hauptstrecke zwischen Auckland und Wellington bitten, noch 20 min auf 2 Leute zu warten, obwohl 2h spaeter der naechste geht? No problem, I call him! Als wir ankamen war der Fahrer zwar verstaendlicherweise leicht gereizt, aber bei seiner ersten Mirophonansage hat er schon wieder Witze darueber gemacht.
Apropos Mikrophonansagen... Heute hat der Fahrer die dreiviertel Stunde zwischen Rotorua und Taupo genutzt, um seine Fahrgaeste ueber die Land- und Forstwirtschaft Neuseelands und die geographischen Gegebenheiten des zentralen Vulkanplateaus zu unterrichten. Hab mich gefuehlt wie auf Exkursion, seine Ausfuehrungen waren aber weit unterhaltsamer. Wohlgemerkt: Kein Touri-Bus, sondern stinknormales oeffentliches Verkehrsmittel! Jetzt weiss ich Bescheid ueber Hirschzucht (gebracht von den Englaendern, erst Landplage, seit den 70ern in Gehegen zur planmaessigen Zucht, Hauptexportlaender Deutschland, Schweden, USA), den groessten Forst der Suedhemisphaere (verschiedene Pinienarten, seit den 30ern, hohe Waldbrandgefahr im Sommer, Abholzen ganzer Berge bei Schlagreife fuehrt zu starken Erosionsschaeden), und darueber das die mehrere Meter maechtigen Decken vulkanischer Aschen auf der ganzen Nordinsel zu einem Grossteil von einem einzigen Ereignis stammen, welches sogar im antiken Rom den Himmel rot faerbte, und neben roemischen auch von chinesischen Geschichtsschreibern aufgezeichnet wurde. Haben wir wieder was gelernt :)

Sunday, July 19, 2009

Taupo

Heute waren wir im Orakei Korako - Hidden Valley. Im Hostel hatten Meike und ich Hannah kennengelernt, die praktischerweise ein Mietauto hat. SOmit waren die 40 km Anfahrt von Taupo kein Problem.Zunaechst hoerten sich die 31$ Eintritt fuer das Tal recht viel an, aber im Nachhinein kann man sagen, dass es sich echt gelohnt hat.Eine kleine Faehre brachte uns (also mich und Hannah, Meike wollte lieber am Kamin ein Buch lesen) ueber einen kleinen Fluss in eines der juengsten geothermischen Felder der Welt. Hier haben sich in den letzten paarhunderttausend Jahren schon recht imposante Sinterterassen herausgebildet, die jetzt in allen Farben schillern. Zusammen mit dem Regenwasser dampften und blubberten kleinere Fumarolen und Geysire allerorten. Befestigte Holzstege fuehrten uns durch das Tal - verlassen war natuerlich lebensgefaehrlich wegen der dampfenden Loecher und des zum Teil nur wenige Millimeter dicken Erdbodens. Gelaender habe ich persoenlich aber mit zum Weg gezaehlt und da sie aus zum Teil stabil aussehenden Brettern gefertigt waren, habe ich mich ab und zu drauf gestellt um bessere Aufnahmen machen zu koennen :) Viel wichtiger waere allerdings eine Geruchskamera gewesen. Die Schoenheit war diesmal naemlich tatsaechlich atemberaubend - schweflig. Zudem war es faszinierend zu spueren, welche Hitze die Erde absondern kann. Ausserhalb des Tales brauchte ich Strick-, Fleece- und Regenjacke um nicht zu frieren, im Tal habe ich alle aufgemacht und meinen Schal ausgezogen :P Besonders beeindruckend war auch die geothermische Hoehle, deren es nur zwei auf unserem Planeten gibt (keine Ahnung wo die andere sein soll, aber das stand da auf einem Schild). Keiner weiss genau, wie sie entstanden sind. Das badewannenwarme Wasser in der Hoehle war tuerkisglasblau und kann angeblich Wuensche erfuellen. Das haben wir natuerlich sogleich getestet, die Ergebnisse stehen aber noch aus! Palmen und sonstiges Farngewucher wachsen bis weit unter das Hoehlendach hinein (ich war diesmal also nicht AUF sondern UNTER einem Ueberhang, also musst du immer noch keine Angst haben Mama ;)
Zurueck zur kleinen Faehre gingen wir durch einen Maerchenwald, an blubbernden Mudpools vorbei zum Geysir, der unpredictable ist und ausgerechnet heute keine Lust hatte... Darueber getroestet und den schoenen Tag gebuehrend gefeiert haben wir im Restaurant der einzigen geothermisch betriebenen Garnelenfarm der Welt. Danach hatten wir aber erst recht Hunger und so haben wir uns noch Spaghetti mit Krabben in Weisswein-Sahnesosse gekocht. Morgen fahre ich mit Hannah weiter nach Roturua, Meike zurueck nach Auckland. Bei Roturua hoffen wir auf einen weiteren Geysir, der morgens pusten soll.

Wednesday, July 15, 2009

Cliff cliff hooray

Bin mit Meike aus Koeln mit der Faehre auf die andere Seite der Bucht uebergesetzt, wo wir eine kleine Wanderung unternommen haben. Das Wetter hier in Whitianga ist sehr viel waermer als in Coromandel und so ist uns beim Klettern an den steilen Haengen recht warm geworden. Inzwischen habe ich auch rausgefunden, dass das hellbeige Gestein tatsaechlich Kreide ist.Der Pfad fuehrte uns zunaechst durch den Regenwald in die liebliche Back Bay hinab, wo wir ueber glitschige Kreideplatten und sumpfigen Schwingrasen balancieren mussten. Und wiedereinmal haben sich meine Superboots bezahlt gemacht; keine nassen Fuesse fuer mich diesmal ;) Auf der anderen Seite der Bucht mussten wir steil nach oben, der Pfad hielt sich fuer einen Bach und wir mussten uns an allerlei Farn und Regenwaldgestruepp festhalten um auch den tonigen Boden nicht nach unten zurueckzuglitschen. Die Landung waere bei den ganzen Felsen, die da rumstehen, recht hart gewesen.
Weiter oben ging die Vegetation ueber in stacheliges Macchiezeugs, was das Festhalten relativ unangenehm machte. Dafuer wurde man oben aber wieder einmal mit einer herrlichen Aussicht auf die durch den Kalk tuerkisblaue Bucht belohnt (keine Angst Mama, ich hab mich von Ueberhaengen fern gehalten ;). Dann ging es steil durch noch mehr Regenwald mit quirligem Quellgeplaetscher wieder runter zur Strasse.

Da das ganze Geklettere und Gestapfe uns hungrig gemacht hatte, beschlossen wir, einen weiteren Abhang, d.h. eine Art zugewucherte Duene, zum Strand kontrolliert runterzurutschen (war ordentlich hoch und haette sonst boese ausgehen koennen) und dort unseren Lunchbreak einzulegen. Dort futterten wir dann, das Shakespeare Kreidecliff vor uns, unsere Sandwiches unter einem Baum. Was pervers schoene Szenerien angeht, ist dieses Land wirklich grosser Meister...

Anschliessend stiegen wir noch auf das Cliff auf, hier war der Weg ueberraschender Weise leichter und sogar durch ein Gelaender gesichert. Und es war ein WEG, nichtnur ein Pfad. Oben erwartete uns statt der vermuteten Wildnis ein Park, den man zu Ehren von H.M. Elizabeth II angelegt hatte. Wieder mit grandioser Aussicht, was auch sonst. Diesmal umschwirrt von den zutraulichen Fantails. Diese meisengrossen Voegelchen haben einen Faecherschwanz, den sie im Flug als Steuer fuer allerlei goldige Manoever benutzen mit denen sie den Spaziergaenger gerne belustigen. Muss echt aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr an solche Naturschauspiele gewoehne hier...
Morgen gehts uebrigens weiter nach Taupo (mit Meike). Dann wohl ein Stueck zurueck nach Roturua (ohne Meike). So ist der Plan fuer die naechsten Tage :)

Tuesday, July 14, 2009

Surferparadies ohne Surfer


Endlich bin ich nach zwei Tagen bei den Hillbillies wieder in der Zivilisation angekommen! Hier gibt es ein richtiges Heizgeraet, was sich nicht nach einer Minute (wirklich!) von selbst wieder abschaltet auf dem Zimmer, ich konnte einen Foehn ausleihen und muss nicht mehr mit nassen Haaren unter dem Heizgeblaese im 3 Grad kalten Zimmer stehen, jede Minute zum Knopf hopsen und warten, dass meine Haare zumindest nicht mehr tropfen, und obendrauf stinkt es hier ENDLICH nicht mehr nach Verwesung und Schimmel. Auch sind die Menschen an der Rezeption freundlich und sprechen verstaendlich. Der Mann hier hat uns gleich den super Tipp gegeben, dass ein Hotel hier abends Burger und Bier fuer 8$ anbietet. Kajaks kann man auch umsonst haben, aber dafuer ist es zu kalt... Wuerd bestimmt mal reinplumpsen :P
Erwachsene Gesellschaft hab ich auch endlich wieder, naemlich eine Koelnerin, die sich eine Auszeit von ihrem Job als Sportevenmanagerin nimmt - Meike heisst sie. Also kein Kleinkind, diesmal, ausserdem haben wir aehnliche Vorstellungen, was Wandern und Essen angeht, das trifft sich hervorragend.
Der ganze Ort hier ist sehr viel netter als das verpennte Coromandel. Weiss der Himmel, was mich da so lange gehalten hat. So toll waren die Mandarinen im Garten dann doch nicht...
Hier sitze ich gerade auf der Terasse vorm Hostel, diesmal ein richtiges Haus und kein Stall, habe den Strand auf der anderen Strassenseite, kann den Moewen beim krakelen und der Brandung beim Branden zuhoeren und mich am Blick auf die Bucht erfreuen. Auf der anderen Seite senken sich Huegel immer kleiner werden dem Meer zu, auf der anderen bricht das Land in schroffen hellbeigen Klippen steil in die See ab. Dazwichen liegen mehrere kleine Inselchen aus schwarzem Vulkangestein aufgereiht in der Bucht. Wobei, eine ist eher ein turmartiger Felsen, als eine Insel. Am Strand haben die Wellen Berge von Muscheln in allen Groessen, Formen und Farben angehauft. Mal sehen, was der Rest des Tages noch bringt :)

Monday, July 13, 2009

Coromandel




Waehrend der Busfahrt von Auckland ueber Thames nach Coromandel konnte ich wieder einmal die wunderbare Landschaft bestaunen. Die Strasse fuehrte zunaechst durch eine Gegend, die aussah, als haette man die Norddeutsche Tiefebene mit einem Puempel bearbeitet und lustige kleine Huegel herausgesaugt. Jeder Baum und jeder Strauch standen artig an genau dem richtigen Fleck und zur Dekoration hatten sich Herden schwarzbunten Fleckviehs und wollige Schaeflein eingefunden. Zu allem Ueberfluss sassen auf einigen der Schaeflein auch noch putzige Voegelein, die ihnen halfen, ihren Wollpelz reinzuhalten.

Zwischen Thames und Coromandel ging die Busfahrt direkt an der Kueste entlang. Das Wasser der See in der Bucht zwischen Auckland und der Coromandel Halbinsel leckt hier sanft an den roterdigen Rhyolith-Huegeln: ab und an erheben sich aus den Weiden maechtige herauspraeparierte Vulkanschlote, wie etwa der Castle-Rock. Leider war die Busfahrt schnell zu Ende, denn die Fahrerin hatte es so eilig, dass man in jeder der zahlreichen eingen Kurven fuerchten musste, mit einem Hobbit-Karren zusammenzustossen, oder mit einem der tiefergelegten Toyotas mit Riesenheckspoiler, wie die Landjugend sie erstaunlicherweise auch hier, bei all den Gravelroads, zu fahren pflegt. Aber schliesslich musste der Bus auch sehr oft anhalten, da es wegen der weit verstreut lebenden Bevoelkerung nur wenig offizielle Bushaltestellen gibt und man die Fahrgaeste der Einfachheit halber dort ein- und aussteigen laesst, wo sie wohnen.Weil die Kiwis aber auch sonst sehr praktisch denken, sehr zuvorkommend und stets auf das Wohl ihrer Mitmenschen bedacht sind - heute hat man mir zum Beispiel meine im Bus verlorene Kameratasche samt Ersatzakku wiederbeschafft - geben sie sich grosse Muehe einen nicht mit zu viel Aesthetik zu ueberfordern und schaffen mit ihren Behausungen geeignete Kontrapunkte zur landschaftlichen Romantik. Sie zimmern sich gerne zugige Pappfertighaeuser zurecht, in deren ungeheiztem Inneren es nach Moder und Verwesung stinkt. Da fuer heute Nacht Minusgrade vorhergesagt sind, werde ich wohl doch in meinem aus hygienischen Gruenden verbotenen Schlafsack naechtigen. Was da in meinem Fall was dreckelig macht, ist in meinem Fall allerdings einfach zu beantworten... Letzte Nacht habe ich unter den muffligen Decken so gefroren, dass ich erst um 7 Uhr morgens eingeschlafen bin.

Fuer das haeusliche Ungemach wird man jedoch in vielfaeltiger Weise entschaedigt. Heute etwa mit einem herrlich plastischen Sternenhimmel an dem nicht nur Milchstrasse und Kreuz des Suedens zum Greifen nah scheinen. Zum Fruehstueck mit Orangen und Mandarinen, die man sich im Garten ernten kann - mitten im Winter! - oder mit den verschlafenen Babyochsen im Nachbarsgarten, die sich gerne kraulen lassen. Zum Abendessen mit den selbstmarinierten Muscheln aus der kleinen Fischraeucherei drei Haeuser weiter. Und darueber hinaus mit der Offenheit der Menschen, die anfangen mit einem zu plauschen, als sei man ein langjaehriger Nachbar. Und wenn einem doch wieder kalt wird, holt man sich einfach die riesige Flauschekatze und setzt sie sich auf den Schoss.

Saturday, July 11, 2009

Wieder Auckland... und auf nach Coromandel



Gestern war, bis auf die Tatsache, dass ich erfahren hab, dass ich mein Staatsexamen bestanden habe :D, relativ ereignislos. Ich habe 4h voellig durchnaesst im Bus von Paihia nach Auckland verbracht und im Hostel eine putzige Franzoesin kennengelernt, die mir bis vorhin Gesellschaft geleistet hat. Weil sie gestern zu einem Interview an der Science Po eingeladen wurde, konnten wir auch gleich zusammen feiern gehen (schoen wenn man Franz' zukuenftige Kommilitonen am andern Ende der Welt schon vor ihm kennenlernt). Wir sind in einem Irish Pub mit guter Livemusik gelandet, wo es viele besoffene Iren zu bewundern gab und eine handvoll nuechterne, die sich permanent fuer ihre ungezogenen Landsleute bei uns entschuldigten. Nach einem Guiness hatten wir dann genug von den Suffkoeppen und haben uns wieder auf den Heimweg gemacht, und ausserdem hatten wir Hunger. So sind wir bei einem Koreaner eingekehrt und haben sogleich eine weitere wichtige Lektion gelernt: Wenn auf der Speisekarte steht, dass Essen sei spicy, der Kellner einem aber sagt, es sei nicht so schlimm, dann glaubt man lieber der Speisekarte. Das Chilizeugs vom Tom ist mild dagegen. Rohe Chilis sind auch mild, auch die kleinen die der Benny manchmal hat. Ebenso Arrabiata und alles andere. Man faengt an zu weinen, kriegt Gaensehaut und Schweissausbrueche gleichzeitig, der Magen verkrampft sich etwas und die Ohren fangen nicht nur an zu jucken, sondern zischen laut. Allerdings war das auch das erste SCHAAAAARFE Essen, das ich probiert habe, bei dem man trotzdem noch was schmecken konnte. Nicht wie die gewoehnliche Arrabiata oder so, die einfach NUR Scharf ist. Der Rotkohl hat noch nach Rotkohl geschmeckt und Huehnchen nach Huenchen. Sogar den Reis konnte man richtig schmecken. Alles in allem haben sich Heulen,Kraempfe und Zischen also gelohnt :)Den Rest des Tages heute werde ich wieder im Bus sitzen, Faehre waere zu frueh gewesen und so konnte ich mit Pauline noch auf den Skytower gehen. Die vom Hostel in Coromandel haben mir gesagt, der Busfahrer koenne mich direkt vorm Hostel rauslassen, also muss ich heute hoffentlich meine Rucksaecke nicht wieder kilometerweit schleppen. Ich denke es wird demnaechst ein Buecherpaket nach Deutschland geschickt werden :P Die Dinger sind auf die Dauer einfach untragbar.

Thursday, July 9, 2009

Das Kaenguruh, das Kaenguruh... war auf den Giant Dunes Gott sei Dank barfuss

Paihia, wo ich mich seit vorgestern aufhalte, ist ein netter kleiner Badeort. Zumindest im Sommer. Winters wird nicht gebadet, aber gemuetlich ist es hier trotzdem. Als Miezekatzenersatz leistet mir beim Schreiben der fette kaffeebraune Hund des Hostels
Gesellschaft. Also eigentlich nicht mir, denn ich habe das Gefuehl, dass er es vielmehr auf meinen Apfel abgesehen hat. Ui hat er tatsaechlich, so eben tropft ihm ein langer Sabberfaden aus dem Maul. So. Ich habe ihn kurz ausgelacht, ihm den Butzen geschenkt und schon trollt er sich von dannen. Hoffentlich habe ich jetzt nicht seinen Diaetplan durcheinander gebracht.
Den gestrigen Tag in Worte zu fassen faellt mir als Nicht-Poetin schwer, er war von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wundervoll. Ich habe einen Busausflug nach Cape Reinga gebucht und unterwegs 3 Deutsche kennengelernt: ein Geschwisterpaerchen aus Wuppertal und eine kleine zukuenftige Philosophiestudentin aus Brandenburg mit denen ich mich bis in die Abendstun
den praechtig amuesiert habe. Die Landschaften, durch die uns der Bus gefahren hat, reichten von bekannt (Mischung aus Allgaeu und Mittelgebirge - aber hey - mit Palmen!) bis fantastisch surreal. Atemberaubend waere das falsche Wort, denn ich habe wann immer wir stehen geblieben sind extratief eingeatmet, um mehr von der Schoenheit in mich einzusaugen. Die
Augen haben oft nicht gereicht und die Kamera erst recht nicht. Waeren ein Schimmel und ein verarmter englischer Adelsspross anwesend gewesen, haette ich geglaubt, ich sei in einem Rosamunde Pilcher Film gelandet. Nicht umsonst ist Cape Reinga fuer die Maori ein magischer Ort. Sie glauben, dass von dort die Seelen ins Jenseits reisen. Und wer das Meeting of the
Waters von bestimmt gut 80 m hohen Klippen gesehen hat, versteht warum. Hier treffen die Wassermassen des australischen Meeres mit denen des Pazifik zusammen und vereinigen sich in riesigen v-foermigen Wellen. An jedem Felsbrocken und an jedem Hindernis bilden sich Strudel, die Stroemungen scheinen von allen Seiten zu kommen.

Weniger hinreissend aber umso spassiger war unser Stop an den Giant Dunes. Die Landschaft geht hier von sanftem Huegeln, gruenen Weiden und Nadelwaeldern innerhalb weniger Meter ueber in etwas Wuestenhaftes. Giant ist nicht uebertrieben. Unser halb Maori-halb irischer Busfahrer hat die Sandboards ausgepackt und uns barfuss durch einen kleinen Fluss die Abbruchkante einer der Duenen hinaufgefuehrt. Schon beim Aufstieg ist mir mit meinem Sandboard unter dem Arm mulmig geworden. Der Abhang hatte eine Steigung von bestimmt 70 Grad (die Schaetzmethoden von Herrn Prof Schneider habe ich vor Schreck und Respekt vergessen). Da sollte ich mich Kopf vorraus auf dem Bauch liegend runterstuerzen?? Oben
angekommen ist mir beim Anblick - man sah selbst direkt an der Kante stehend den Hang nicht - ein aus tiefster Seele kommendes "Fuuuuuuuuuuuuuck!" entfleucht, was sogleich ein ebenso tiefherziges wie empoertes "Excuuuuuhuuuse me???!!!!" einer aelteren Amerikanerin provoziert hat. Sie hatte kein Board. Sie wuerde nicht dem Tod ins Auge blicken. Kein Kind weit und breit, das ich mit meiner Sprache verderben koennte. Also habe ich ihr mit ernster Miene erklaert "I'm not sorry. I might die!" Der Gedanke schien ihr einzuleuchten oder zu gefallen, ihre Blick klaerte sich und sie musste schmunzeln. Ruediger aus Wuppertal hat die Reputation von uns Deutschen dann endgueltig zerstoert, als er sich mit einem gellenden "Scheisse!!!!" ins Nichts stuerzte. "Hey look! A German!". Dann war ich an der Reihe. Panisch befolgte ich die Anweisungen des Busfahrers. Er gab mir einen kraeftigen und voellig unnoetigen Schubs. 80 km/h erreicht man, hatte er uns vorher erklaert. Ich habe die Luft
angehalten. Der Sand ist mir ins Gesicht geprasselt. Adrenalinflash. Gott macht das Spass!!! Ich wollte am liebsten sofort nochmal, aber die Zeit war knapp und die Geographin in mir musste unbedingt noch Wabenverwitterung und Sandnadeln fotographieren. Die anderen haben natuerlich gedacht, ich spinne, als ich hochkonzentriert Makroaufnahmen vom Sand gemacht hab :)
Als naechstes sind wir durch einen kleinen Fluss an den 90 Mile Beach gefahren. Ist natuerlich keine 90 Meilen lang, war ein Missverstaendnis wegen metrischem System aber jetzt heisst er halt so. Lang ist er aber wirklich. Wir sind ihn entlanggeheizt, haben Jeeps und andere Busse ueberholt und als Untermalung hat unser Busfahrer Maori Gesaenge in sehr sanften Klaengen zum Besten gegeben. Skurril und unterhaltsam. Ich koennte noch ewig weiter schreiben. Von den Kauri Baeumen, deren Staemme aussehen wie Steine in Tschechischen Maerchenfilmen. Von Urwaeldern in denen Farne so hoch wie Haeuser wachsen. Aber ich muss ja noch von heute erzaehlen...

Heute habe ich naemlich eine Dolphin Cruise mitgemacht. Also eigentlich eine Cruise, denn die Delphine wollten nicht rauskommen. Der Kapitaen erklaerte, dass sie zu dieser Jahreszeit ihre Jungen saeugen und daher sehr viel schuechterner sind als sonst. Gelohnt hat sich die gut 4 stuendige Fahrt durch die Bay of Islands auf recht rauher See aber trotzdem. Das Hole in the Rock war spektakulaer. In den geschuetzten Buchten der zahlreichen kleinen Inseln submarin-vulkanischen Ursprungs gingen einst die Europaer an Land und gruendeten ihre ersten Siedlungen. Dementsprechend kam es auch hier zu den ersten Treffen mit den Maori, woraufhin manch ein Europaer im Kochtopf landete - die verstaendlicherweise haerteste Beleidigung, die ein Maorikrieger fuer seinen Feind im Repertoire hat. Heute sieht die Situation dann aber doch anders aus und auch die europaeischen Kiwis identifizieren sich mit der Maori Kultur. Unser Busfahrer gestern brachte das versiert aber hervorragend auf den Punkt:
"When I was a kid, Maori language was forbidden. Politicians tried to abolish our language 'cause they didn't like that they couldn't understand what we were talkin' about. Today the ways have changed. Now politicians learn the Maori language - and nobody knows what they are talkin' about."

Tuesday, July 7, 2009

Aufbruch nach Paihia


Und das habe ich vorhin im Bus geschrieben:

Endlich sitze ich im Bus in Richtung des nach Auskunft aller Whangereier, mit denen ich gesprochen habe, sehr viel schoeneren Paihia. Whangerei ist nunmal eine Industriestadt und konzentriert sich mit seiner Marina und dem Strand wohl hauptsaechlich auf den Sommertourismus. Als von Renaissancebauten verwoehnte "Augsburgerin" kann man die Stadt abseits der Wohnvororte an den Buchthaengen, des kleinen Geschaeftzentrums und der Promenade am zutreffendsten mit kackhaesslich beschreiben. Oder, um es positiv auszudruecken: die Stadt versprueht den Charme eines amerikanischen Strassendorfes.
Trotzdem habe ich auch einige nette Entdeckungen gemacht: Als ich wieder einmal auf der Suche nach Obst und Gemuese war, habe ich zum Beispiel einen "Food Market" gefunden und bin voller Erwartungen hineingestiefelt, die jedoch leider alsbald enttaeuscht wurden. Dennoch hatte der kleine Laden ein hoechst interessantes Sortiment an Konserven aus aller Welt - inklusive "Gurkentopf" der Marke Spar - und bot allerlei ungemahlenes Getreide feil. So verkuendete ein Schild voller Stolz: "Now we sell Alfalfa seeds!". Doch ich hatte solchen Hunger, dass ich nicht erst warten wollte, bis mir neues Muesli waechst. Gottseidank verkauften sie auch Trockenobst und so habe ich eine Tuete Apfelringe erstanden. Wenn man viel Wasser dazu trinkt, schmecken sie fast wie richtige Aepfel :)


Ein kleiner pseudostadtgeographische Kommentar:
Wenn man neuseelaendische Staedte mit deutschen vergleicht, faellt als erstes die sehr viel staerkere Orientierung auf motorisierten Individualverkehr ins Auge. Verglichen damit ist die Situation in deutschen Staedten, besonders was Lebensmittelgeschaefte bzw. den Verkauf von frischen, unverarbeiteten Nahrungsmitteln und Brot angeht, wirklich sehr viel besser. Das war nun schon die zweite Stadt, in der ich im direkten Zentrum vergeblich nach Frischwaren gesucht hab. Ich habe hier zum Beispiel noch keinen frischen Salatkopf oder Tomaten gesehen. Man findet hoechstens Aepfel oder Bananen, wenn man Glueck hat. Also: nichtmehr beschweren, wenn man mal ein paar hundert Meter zum Supermarkt laufen muss :)

The Shining - oder: Die Queen war auch schon hier



Das habe ich gestern Abend in mein kleines rotes Buch geschrieben:

Heute bin ich in Whangerei, der groessten Stadt Northlands gestrandet. Mehr oder weniger. Denn hingefahren bin ich hier eigentlich absichtlich, aber haette ich gewusst, dass hier im Winter derartig der Hund begraben liegt, haette ich diesen Stop sicherlich ausgelassen.
Mit der freundlichen Hilfe von 2 alten Damen im Internetcafe habe ich, nachdem ich eine Stunde lang mit meinem Riesenrucksack durch den Ort geirrt bin und im favorisierten YHA niemand ans Telefon ging, schliesslich eine Unterkunft gefunden: Ich habe es tatsaechlich geschafft, mich fuer 30$ ins Grand Hotel einzumieten. Die Zeiten seiner Grandesse hat es allerdings lange hinter sich. Im Erdgeschoss befindet sich heute ein Thai-Restaurant, der erste Stock dient als Spukschloss und mir als Backpackerunterkunft. Ich bin der einzige Gast hier und habe somit nicht nur einen 4 bunk room, sondern das ganze Hotel fuer mich alleine. Leider ist mein Raum nur mit einem Fernseher und nicht mit einem Dreirad ausgestattet, das waere sicherlich sehr nuetzlich gewesen. Dann haette ich unter den wachsamen Blicken der Herren auf den verblichenen Gemaelden, die ohnehin jeden meiner Schritte kritisch verfolgen, die Flure entlangfahren und den Geistern von Queen Victoria, die 1873 hier weilte, und anderen ehemaligen Gaesten nachspueren koennen. Doch so begnuege ich mit dem Programm von C4 (ist aehnlich wie MTV), Chicken Chow Mee und Prawn Crackers.

Sunday, July 5, 2009

Luchs? Tiger? Ozelot?? Ach was Katze ist Katze...

Hab heute wieder nasse Fuesse gekriegt, diesmal im Zoo. Es gab mehrere Schauer, ein kleines Gewitter und zum Trost auch wieder einen Regenbogen, den aber ausser mir niemand zu bemerken schien, wahrscheinlich weil es die hier fast taeglich gibt und man sich daran gewoehnt hat. Die Schauer hier sind anders als unsere deutschen Schauer, es faellt mindestens 3 mal soviel Regen in der Haelfte der Zeit und alle Wege werden zu kleinen Baechen.Ich hab natuerlich allerhand possierliches Viechzeug fotographiert und als kleines Extra einen Bruellaffen beim Bruellen filmen koennen. Ausserdem hatten sie noch einen halbzahmen Kakadu namens Captain, der mich mit einem schuechternen aber voellig akzentfreien "Hello" begruesst hat. Die Bagage vom Sprachenzentrum haette bestimmt ihre wahre Freude an ihm gehabt, haette er nur "policeman" sagen koennen. Konnte er aber nicht. Als ich es ihm vorgesagt habe, hat er nur wieder "Hello" geantwortet und ist dann weggeflattert. Richtige Einstellung. If you are bored, you can go out, young cockatoo!Die Zooanlage insgesamt war sehr schoen und man ist den Tieren naeher gekommen als in manch anderem Zoo, weil man haeufig ueber Stege direkt durch die Gehege gefuehrt wurde. Das man sich nicht in einem europaeischen Zoo befand, hat man hauptsaechlich daran bemerkt, dass die Schwaene nicht frei umherlaufen durften, sondern eingesperrt waren. Wahrscheinlich wuerden sie sonst los ziehen und wieder irgendwelche Tierarten ausrotten und das wollen wir ja alle nicht.

Den netten Kiwi, der erstaunlich viel groesser ist, als ich dachte - mindestens so gross wie ein Brathaehnchen und nicht so wie die Frucht :P - konnte ich leider nicht fotographieren, weil er ja nachtaktiv ist und man sein Gehege deswegen nur mit etwas Rotlicht ausleuchtet. So konnte man aber immerhin seine Silhouette umherstolzieren sehen und mit dem nassen Regenschirm, der einem bei den Versuchen doch noch ein Bild zu machen vom Arm baumelte, kleine Kinder erschrecken...

Schoen war es auch beim Serval-Gehege, an dem mindestens 5 Vaeter ihren Kindern erklaerten, dass das da ein Luchs sei. Ist zwar nur halb so gross und wohnt in den Subtropen, hat keine Pinselohren und dafuer einen langen Schwanz, aber das stoert keinen grossen Geist. Allerdings wollte ich mich nicht einmischen und so wird sich das Geruecht bei den Einheimischen wohl noch ueber Generationen halten.
So. Das war der Zoo.
Morgen reise ich uebrigens weiter nach Whangarei und von dort in den naechsten Tagen nach Paihia. Mal sehen, was mich dort erwartet :)

Saturday, July 4, 2009

Stadt und Leute




War heute auf dem Mt Eden und in der Art Gallery. Beide haben schoene Bilder gezeigt :) Die Gallery faehrt allerdings momentan wegen Renovierung und Umbau nur ein Notprogramm im Nachbarhaus. Sie zeigen viel Gegenwartskunst, darunter auch recht einfaeltiges Zeugs. Sie rechtfertigen sich sogar dafuer, that "it seems uncurated" aber man muesse ja schliesslich die junge Kunstszene unterstuetzen. Ob ein auf dem Boden liegender rosaner Regenmantel an dem Paketband klebt die Regenerationskraft der Menschheit symbolisieren kann, sei mal dahingestellt. Aber das haben sie auf dem Schild dazu stehen. Warum man diesen "Kuenstler" da jetzt foerdern muss steht da nicht. Das ganze wirkt nahezu peinlich gegenueber den wirklich kraft- und humorvollen Werken von verschiedenen Maori Kuenstlern aus den 90ern.
Aber genug davon, ich moechte lieber von meinen Eindruecken von der Stadt selbst und den Leuten die sich hier tummeln erzaehlen.


Die Stadt
Auckland ist komplett anders als jede andere Stadt, die ich bis jetzt gesehen hab. Alte kleine Holzhauser stehen neben Wolkenkratzern und haessliche Betonkloetze sind mit den typischen putzigen Geschaeftsfassaden beklebt, wie man sie aus GB und Irland kennt. Dazwischen gibt es lauter kleine asiatische Dairies, die Sammelsurien absonderlicher Nahrungsmittel feilbieten. Milchprodukte allerdings kaum. Hauptsaechlich Kekse, allerhand gekuehlte Getraenke und asiatische Fertiggerichte, die nur mit kochend Wasser uebergossen werden muessen. Wenn man Glueck hat findet man eine alte Banane oder Aepfel, falls Wurst im Regal liegt, hat sie meistens schon eine zweifelthafte Farbe angenommen. Weil Regen und Wind hier ab und zu recht ungemuetlich sind, sind die Kiwis auf die schlaue Idee gekommen, riesengrosse Vordaecher an ihre Geschaeftsreihen dranzubauen, so dass man fast die ganze Zeit im Trockenen laufen kann.Rote Fussgaengerampeln werden nur beachtet, wenn wirklich viel Verkehr ist, sonst hopst man einfach so ueber die Strasse. Ich vermeide dies allerdings noch haeufig, weil die Autos grundsaetzlich aus einer anderen Richtung kommen, als ich vermute. Weil die Stadt ja auf lauter Vulkanen liegt, geht es die ganze Zeit entweder bergauf oder bergab. Serpentinen zu bauen war den pragmatischen Kiwis wohl zu bloed, also sind die Strassen z.T. mal richtig steil. Kein Wunder dass sich Carmen da gefuerchtet hat beim Autofahren.

Die Leute
Menschen sind hier sehr bunt, wie es sich fuer ein Einwandererland gehoert und Asiaten sieht man fast so viele wie auf dem Flughafen von Hongkong. Entsprechend gross ist das Angebot an China-Takeaways, Sushi Bars und eben den Asia Dairies. Junge chinesisch aussehende Verkaeufer sind meistens so schuechtern, dass man das Gefuehl hat, sie wuerden sich am liebsten hinterm Tresen verstecken und nur das Wechselgeld kurz raufwerfen. Aeltere chinesische Herren sind hingegen sehr freundlich und zuvorkommen und halten gerne noch einen kleinen Plausch. Pakistaner sind ausgesprochen geschaeftstuechtig und wenn man nicht aufpasst haben sie einem schwupps noch zwei Tafeln Schokolade zum Preis von einer aufgeschwatzt :) Die europaeischen Kiwis sind extrem resistent gegen Wind und Wetter und joggen wie die Irren durch die Gegend. Selbst im staerksten Regen und bei Sturm spazieren sie noch in Shorts, Flip-Flops oder T-Shirt umher, waehrend unsereins in Fleece und Regenjacke mit dem Schirm kaempft. Aber schliessliche tragen die Asiaten Daunenjacken, da kommt man sich dann nichtmehr ganz so verweichlicht vor.
Obdachlose sieht man auch viele in den Hauseingaengen. Viele sind Maori oder Suedseeinsulaner und manche sind wirklich unglaublich dick. Man gibt ihnen gerne einen Dollar und wechselt im vorbeigehen ein paar Worte.
Deutsche Studentinnen sind auch im Hostel. Mit ihnen moechte ich mich aber lieber nicht anfreunden. Sie lamentieren stundenlang ueber die ungeheizten Zimmer, an die ich mich inzwischen so gewoehnt habe, dass ich in Geschaeften und Cafes Schweissausbrueche kriege. Und die armen muessen es tatsaechlich "noch bis Januar hier aushalten". Da koennen sie einem echt nur leid tun. Pffffft...
Alles in allem also eine bunte Mixtur, die die Stadt noch einzigartiger macht. Ohhhh wie schoen ist Panama ;)

Ein Vulkan und ein Chilene



















Bevor ich heute zum Mount Eden spaziere, will ich noch kurz von meinem gestrigen Tag berichten... Ich habe mit der Faehre einen Ausflug zum Inselvulkan Rangitoto gemacht, wo ich einen mehr als schoenen Tag verbracht habe :)
Zunaechst der Chilene, damit der Tom das vielleicht noch schnell lesen kann, bevor er in den Flieger hopst: Ich war schon auf dem Rueckweg und wollte mir die Mangroven angucken, als mich ein kurzer dunkler junger Mann nach der Zeit gefragt hat. Sein "Inglitsch" kann man zutreffend als radebrechend beschreiben, aber weil er so unterhaltsam war, habe ich ihn kurzerhand zu den Mangroven mitgenommen. Eigentlich wollte er gar nicht auf die Insel, sondern eine Hafenrundfahrt machen und hat sich stark gewundert, als ihn das Boot, mit dem er gekommen ist, einfach ausgesetzt hat. Er wusste auch nicht, dass um 4 das letzte zurueck geht, dass die Insel bis auf ein paar Ferienhuetten unbewohnt ist und es nix zu kaufen gibt. Als er erfuhr, dass ich Deutsche bin, hat er angefangen zu leuchten "aaaaaaaah die Deutschen haben so viel getan fuer Chile! Sie organisieren alles soooo gut und die Staedte in Chile in denen sie wohnen sind soooo sauber!". Konnte natuerlich nicht meine Klappe halten und hab ihm vom Tom bei den Mapuche erzaehlt und dass er da mit dem Franz jetzt wieder hinfaehrt. Die Reaktion war gelinde gesagt Unverstaendnis, eigentlich eher komplette Verwirrung. Was zur Hoelle zwei DEUTSCHE denn da bitte wollen? "Mapuche - not very friendly people". Da hat sich sein Leuchten kurzfristig umgekehrt. Angefangen hat es wieder als er von den tollen Eukalyptuswaeldern erzaehlt hat, die die Neuseelaender und Australier seinem Land dankeswerter Weise gebracht haben. (Also Tom, deine Nimesis arbeitet gerade fuer zwei Monate als Ingenieur bei einer Agrarfirma in Neuseeland, kommt aber Anfang August wieder nach Chile. Wenn du Glueck hast, triffst du ihn da!)















Den Aufstieg auf den Vulkan am Morgen habe ich zusammen mit einer Australierin gemacht. Die Landschaft der Insel ist einfach der Wahnsinn und ein Wunderland fuer den Geographen! Ueberall gibt es Felder von noch nicht bewachsenen schwarzen Pyroklastika, von Asche ueber Kiesel- bis Klotzgroesse, und der Rest ist mit Regenwaeldern ueberwuchert. Ausserdem gibt es mehrere kleine Hoehlen und weil ich so ein Glueckskind bin hab ich natuerlich meine Hoehlenforscherlampe im Rucksack gefunden (da soll die Andrea noch einmal ueber das Ding laestern! ;). Die Australierin hatte erst Schiss, aber bitte was soll einem da drin schon passieren? Baeren wie in Slowenien gibts hier keine und die Riesenpflueckvoegel sind ausgestorben. Und reingepasst haetten die auch nicht. Lustige pastschnasse Wurzern gabs aber die einem als Ueberraschung ins Gesicht geklatscht oder in den Haaren gewuschelt haben. Vom Gipfel aus hatte man einen absolut perfekten Blick ueber die gesamte Bucht. Die Australierin musste zur Mittagsfaehre aber ich bin noch oben geblieben, weils so schoen war.











Und dann ist es richtig schoen geworden: Von Nordosten her ist eine Regenfront ueber die Bucht gestrudelt gekommen und hat sich langsam auf den Vulkan zu bewegt. Es war schon den ganzen Tag bewoelkt gewesen, aber mit Aufzug der Front und dem starken Wind sind die Wolken an einigen Stellen aufgerissen und die Sonne ist durchgekommen. Im Kontrast dazu der dunkelgruen-graue Regen ueber dem Meer... Wollte garnicht mehr aufhoeren zu gucken aber dann war die Front ueber mir und ich von einer Sekunde zur anderen von oben bis unten klatschnass trotz Regenjacke. Hatte meinen superduper Poncho natuerlich im Hostel. Und ausserdem hatte ich Turnschuhe an, nicht die Stiefel. Die sind jetzt auch durchweicht. Und meine Jeans. Die ist jetzt batzig. Aber das Schauspiel war es wert! Um mich warmzuhalten bin ich einfach den Rest des Tages sehr schnell gegangen und nach 4 Stunden als die Faehre gekommen ist war immerhin meine Hose wieder trocken. Heute hab ich Muskelkater, vor allem in den Beinen und Fuessen, weil es doch recht anstrengend war in den duennen Schuhen auf der scharfkantigen Lava rumzuklettern...
Heute sind wieder Wolken da, aber es ist windig und die fahren sehr schnell. Drum kann man schlecht sagen was das heute wird :)

Thursday, July 2, 2009

Erster Richtiger Tag mit vielen exotischen Voegeln



















Nachdem sich die Jungs hier unten ja selber nach ihrer Lieblingsvogelart benannt haben und die restlichen Viecher hier sogar im Winter seit dem Morgengrauen rumkrakelen, moechte ich den ersten Eintrag unseren gefiederten Freunden widmen. Wegen des bloeden Jetlags bin ich allerdings schon seit 4 in der Frueh wach. Hoffentlich mach ich nicht wieder so viele Rechtschreibfehler wie gestern, sonst schreit die Mama zu Hause die ganze Zeit FAAALSCH ;)




















Ich hab heute eine kleine Stadtwanderung unternommen und bin die Queen St entlang bis zum Hafen, dann hoch zum Fernsehturm und anschliessend zu zwei Parks, den Albert Park und die Auckland Domain, gelaufen.Der Albert Park liegt auf einer kleinen Anhoehe, die mit sehr knorrigen alten Baeumen bewachsen ist. Man sieht den Glockenturm der Uni, schein Art Deco zu sein. Das Licht im Park war einfach gigantisch. Sonst ist dort nicht viel passiert, habe nur einen Drogendealer und meinen ersten exotischen Vogel gesehen. Ein sehr possierlicher kleiner Geselle, etwa amselgross mit gelben Augenringen und Beinchen , gruenbraunem Ruecken und schwarzem Kopf. An den Fluegeln hatte er huebsche schwarze Streifen. Der Dealer war nicht so huebsch, aber dafuer hatten seine Rastas die gleiche Farbe wie der Ruecken des Vogels.

In der Auckland Domain war ich im Museum, das auf dem Gipfel eines Vulkans liegt. Es ist umgeben von Sportplatzen fuer Fussball und Rugby. Fussball spielt man dort allerdings mit mindestens 35 Spielern, die alle schwarze Hemden und weisse Hosen tragen. Da muss dann keiner traurig sein, dass er verloren hat. Im Museum zeigen sie viel Pazifik-Insel-Voelker und Maori-Gedoens und die Austellung ist zweisprachig, zumindest was den Kulturteil angeht. Naturhistorie und Krieg sind Englisch. Die Kulturaustellungsstuecke sind allesamt nicht datiert, was mich stark verwundert hat. Es sind einige sehr beeindruckende Schnitzereien und Walzahnketten dabei. Am schoensten fand ich aber eine geschnitzte Maoristatue mit Krokodillendenschurz, der bis zu den Knien runterbaumelte. Das Dings dahinter war auch sehr detailliert gestaltet und genauso lang. Man vermutet eine Darstellung aus der Traumzeit. Ach ne das waren ja die aus Australien.
Im naturhistorischen Abschnitt gab es noch mehr exotische Voegel. Zum Beispiel einen nachgebauten ausgestorbenen Pinguin der so gross war wie Andrea. Und den guten alten Pflueckvogel, den man allerdings schlecht pfluecken konnte weil er bis zum Kopf so gross war wie 2mal ich. Einen Riesenalbatros so gross wie einen Schaeferhund hatten sie auch. Der ist zur Abwechslung nicht ausgestorben aber dafuer ausgestopft. Angeblich brueten die hier in der Gegend. Allerdings hoffe ich nicht, so einem zu begenen. Wenn der auf mich runterkackt, hilft mir mein Rei in der Tube auch nicht weiter. Da sind mir die Flachbrustpapageien eindeutig lieber. Die fliegen erstens nicht und zweitens gucken sie eindeutig wie Pubert, mein verstorbenes Meerschweinchen. Schnurrhare haben sie auch. Oder -federn. Fibrissae.
Im Museumscafe hab ich mich dann mit Chicken Cranberry Sandwich und Anti-Jetlag Kaffee versorgt, was ich dann auf den Museumsstufen verspeist hab. Sofort hat sich ein kleiner Schwarm Moewen um mich geschart, die alle sehr neidisch geguckt haben und mir ordentlich auf die Pelle gerueckt sind. Gottseidank war keiner von den Riesenalbatrossen dabei, und dass die Pflueckvoegel ausgerottet worden sind hatte in diesem Fall auch was fuer sich. Gottseidank ist mir aber eine sehr schlecht gelaunte und sehr aufgeplusterte Moewe mit Krueppelbein zu Hilfe gekommen und hat die anderen verjagt. Dann hat sie mich kurz angebruellt und ist von dannen gehumpelt.Die restlichen haben sich nicht wieder her getraut.

Nachdem ich schon den ganzen Tag vergeblich versucht hab, eine Banane aufzutreiben, die nicht aussieht wie eine jahrhundertealte mumifizierte Wurst hab ich mir auf dem Nachhauseweg beim Asiaten um die Ecke einen einzelnen, sehr ordentlich in Frischhaltefolie eingewickelten Apfel fuer 1,80$ gekauft. Macht 0,90 Euro. Zitronen hatte er auch auf die Art verpackt, die waren billiger aber essen sich so schlecht. Hab mich dann fuer die Custard Cream Cakes entschieden, die sind innen mit Fett und Zucker gefuellt und schmecken saugeil. Entweder ess ich die jetzt zum Abendbrot oder ich geh in die Sushi Bar die ich heute frueh gesehen hab. Mal sehen...
Genug Text fuer heute :)