Sunday, August 9, 2009

Christchurch und Banks Peninsula

Bin jetzt in Christchurch und habe gestern und heute jeweils den halben Tag im Auto verbracht. Gestern, um hier hin zu kommen und heute, weil ich einen Ausflug zur Banks Halbinsel gemacht habe. Beide Fahrten waren fantastisch, heute sogar noch besser als gestern, auch wenn es gestern eine schicke Schlucht - die Rakaia Gorge - zu bewundern gab. Heute Morgen, besser gesagt Mittag, habe ich erstmal einen Spaziergang durch den Botanischen Garten und die Innenstadt gemacht. Aber ehrlich, wer europaeische Staedte gewohnt ist, den reissen die paar Haeuser hier aus der viktorianischen Gothik nicht gerade vom Hocker, auch wenn sie recht huebsch anzuschaun sind. Im Sommer ist der botanische Garten zwar bestimmt schoener, aber besser als der Augsburger ist er nicht. Und das, wo man hier so stolz auf sein englisches Erbe ist, der Fluss, der durch die Stadt fliesst, extra Avon heisst (fuer nicht-Anglisten: Shakespeare was born in Stratford-upon-Avon.) und grosse Teile der Stadt und ihrer Haeuser denen Oxfords nachempfunden sind. Will sagen: eigentlich haette ich gedacht, dass englische Sprosse mehr von Gartenanlage verstehen :) Aber irgendeinen Minuspunkt muss ein Land ja haben, und das sind hier meiner Meinung nach nunmal die Staedte. Das soll nicht heissen, dass sie mir nicht gefallen, aber sie sind langweilig, auch wenn sie mir sympathisch sind. Man muss den Kiwis jedoch zu Gute halten, dass sie ja erstens noch nicht so lange hier sind, erst weniger als 200 Jahre, und dass es zweitens auch verdammt schwer waere, dem was die Natur hier geschaffen hat etwas entgegenzusetzen, das ihr auch nur halbwegs das Wasser reichen koennte.

Zum Beispiel die Banks Peninsula... WOW! Entstanden vor einigen Millionen Jahren als drei Vulkane explodierten, besteht sie aus zwei grossen, leicht gegeneinander verschobenen Calderen, deren Krater die Haefen von Lyttleton und Arakoa beherbergen. In Arakoa ist man stolz auf die franzoesischen Vaeter der Stadt, behaelt franzoesische Strassennamen und gibt sich sehr galant. Der Eisverkaeufer hat mit vor Charme spruehend sogar eine Extrakugel geschenkt und sie mir mit einem inbruenstigen "Voila!" praesentiert. Eigentlich wollte ich anschliessend die Aussichtsstrasse zur Stony Bay fahren, aber die Frau vom visitors center hat mir abgeraten, der Mann von der Tankstelle hat es mir mit Blick auf mein Auto sogar regelrecht verboten, weil die Strasse eigentlich nur fuer 4 wheel drive und zudem gerade in einem schlechten Zustand ist. Aber er hat mir eine Ersatzstrasse gezeigt.Bin zunaechst rauf auf die Summit Road, eine gutausgebaute Touripiste, die auf dem Kraterrand entlang fuehrt, dann hinunter in die Okains Bay, wo die Strasse immer schmaler wurde und dann ueber Gravel erst in die Stoney Bay und weiter in die Little Akaloa Bay. Von dort aus ging es wieder auf die Touristrecke. Und ach, was soll ich sagen... Nur die Aussichten heute und schon haette sich die ganze Reise gelohnt gehabt.

Also Danke Danke Konrad fuer den Tipp!! Perfekter Sonnenschein, Bilderbuch Neuseeland und natuerlich musste eine von der Weide ausgebuexte Schaefin ausgerechnet direkt neben der Strasse grasen. Mit ihren beiden Laemmern. Auf dem Grat vor einer tuerkisblauen Bucht. Bei Sonnenuntergang.

Und damit nicht genug, denn mit dem Sonnenuntergang wurde es diesig ueber dem Meer. Als ich wieder oben auf dem Krater war, kletterte gerade eine lange duenne Wolke erst ueber den Rand und streckte sich dann laaaaangsam weiter Richtung Tal. Hab fast das Gefuehl, mein Kopf ist voll und mehr passt nicht rein :) Soooooo schooooooooooen!

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