Wednesday, August 5, 2009

Penguin Boy - 5.8.

Tagesprogramm fuer Dunedin: die steilste Strasse der Welt - Baldwin St - und Safari auf Pelzrobben, Seeloewen, Albatrosse, Yelloweyed und Blueyed Penguins. Haben diesmal tatsaechlich alle versprochenen Tiere gesehen, plus eine Herde Delphine aus groesserer Entfernung.Die Kueste der Otago-Halbinsel aehnelt stark einer prototypisch irischen Landschaft mit gruenen Huegeln, obligatorischen Schafen und steilabfallenden Sandcliffs. Die Gruppe, mit der wir unterwegs waren, hatte sich allerdings eher auf einen Zoobesuch eingerichtet und sich entsprechend huebsch gemacht. Erstaunt und etwas verschreckt standen daher eine starkbeleibte und zwei klapperduerre Englaenderinnen im Sturm an der steilen Huegelkante, die es zur Robbenkolonie hinabzusteigen galt. Trotz einiger Schwierigkeiten mangels auch nur halbwegs geeigneten Schuhwerks und auch weil sie gepflasterte Wege noch nie verlassen zu haben schienen schafften sie es wohlbehalten hinab. Unser Rueckweg verzoegerte sich jedoch aufgrund konditioneller Probleme und weil sich die beiden spaerlich bekleideten Maedels aneinander festklammern mussten, um nicht zu erfrieren oder vom Sturm weggepustet zu werden. Grinsend bot ihnen der Guide am Auto zurueck Extrajacken und Muetzen an. Haette er zwar schon frueher machen koennen, wollte er aber wohl nicht :) Anschliessend musste er einer der beiden zu allem Ueberdruss auch noch erklaeren, warum man in einem Naturschutzgebiet mit trockenem Tussock-Gras bei 80 km/h Wind nicht rauchen darf, was die Gute allerdings partout nicht einsehen wollte. Was will man da noch sagen?! Immerhin hatte ich so meinen Spass, Menschenkinder zu beobachten ist schliesslich genauso interessant wie Robbenbabies. Die waren in ihren Pelzchen und dicken Fettschichten wenigstens passend gekleidet und wussten, wie sie sich auf den schroffen Felsen zu bewegen hatten (so weit sind wir garnicht gekommen, wir waren die ganze Zeit auf einem Pfad). Sozusagen fast langweilig im Vergleich zu den drei Englaenderinnen :P


Die Pinguinarten auf der Halbinsel sind sehr sehr selten und schuechtern, darum waren wir leise und hielten uns die meiste Zeit in Beobachtungshuetten auf. Von dort aus konnten wir sehen, wie sie das Meer verliessen, ein Stueck auf den Huegel watschelten und dort Pause machten, um sich mit ausgebreiteten Fluegelflossen abzukuehlen. An Land wird einem als Pinguin naemlich schnell zu heiss. Dann setzten sie ihren Weg in Richtung ihrer Nester fort, um dort ihre Jungen zu fuettern. Die Jungen sind auch der Grund fuer die besondere Vorsicht, Gelbaugenpinguine sind endemisch fuer NZ und vom Aussterben bedroht.
Wenn man die Eltern erschreckt, gehen sie zurueck ins Meer und die Jungen verhungern. Ausserdem haben sie es als Waldbewohner eh schon schwer genug. Ihren Wald hat man naemlich zur Schafweide umfunktioniert, d.h. er ist weg, und Wiederaufforstungsversuche gestalten sich schwierig, wie wir gestern sehen konnten (vor Schafen haben sie aber keine Angst - das haben wir auch gesehen).

Weniger scheu sind da schon die Seeloewen. Obwohl wir uns ihnen bis auf 2m naeherten blinzelten sie nur kurz und pooften weiter. Wenn man sie erschreckt, watscheln sie nicht zurueck ins Meer, sondern verfolgen einen mit bis zu 20km/h und beissen. Das haette ich gerne gesehen, aber da haette der Guide bestimmt was gegen gehabt und ausserdem waeren dem Versuch wohl die Englaenderinnen zum Opfer gefallen.

Die einzige Albatrosskolonie auf dem "Festland" haben wir auch besucht. Neuseeland ist fuer mich zwar auch eine Insel im Pazifik, aber der Guide war da anderer Meinung... Erwachsene Exemplare konnten wir leider nur aus grosser Entfernung im Flug sehen. Dafuer waren die Jungtiere puenktlich zu unserer Ankunft mit Schlafen fertig und uebten fliegen. Das ist allerdings recht unspektakulaer: sie stehen einfach mit ausgebreiteten Fluegeln in der Gegend rum. Immerhin waren sie schon fast so gross wie ihre Eltern, so dass man eine Vorstellung davon bekam, welche Kolosse da eines Tages abheben.

Noch kurz zur Stadt Dunedin (Da-'niidn): Die Stadt wurde von schottischen Siedlern nach dem Vorbild Edinburghs gebaut, dessen gaelischen Namen sie traegt. Mir persoenlich gefaellt sie sehr gut, Daniel allerdings ueberhaupt nicht. Es gibt einige nette neugotische Haeuser und Kirchen, viele Studenten, demtentsprechend Cafes und Antiqitaetengeschaefte, die teils abstruse Sonderlichkeiten verkaufen. Die steilste Strasse der Welt ist wirklich steil - aber wenn man den Schachbrettgrundriss angefangen hat, muss man ihn auch einhalten. Oben gibt es jedoch einen Trinkbrunnen, um sich zu erfrischen und eine Bank zum Ausruhen. Immerhin daran hat die Stadtplanung gedacht :)

No comments:

Post a Comment