Saturday, July 4, 2009

Stadt und Leute




War heute auf dem Mt Eden und in der Art Gallery. Beide haben schoene Bilder gezeigt :) Die Gallery faehrt allerdings momentan wegen Renovierung und Umbau nur ein Notprogramm im Nachbarhaus. Sie zeigen viel Gegenwartskunst, darunter auch recht einfaeltiges Zeugs. Sie rechtfertigen sich sogar dafuer, that "it seems uncurated" aber man muesse ja schliesslich die junge Kunstszene unterstuetzen. Ob ein auf dem Boden liegender rosaner Regenmantel an dem Paketband klebt die Regenerationskraft der Menschheit symbolisieren kann, sei mal dahingestellt. Aber das haben sie auf dem Schild dazu stehen. Warum man diesen "Kuenstler" da jetzt foerdern muss steht da nicht. Das ganze wirkt nahezu peinlich gegenueber den wirklich kraft- und humorvollen Werken von verschiedenen Maori Kuenstlern aus den 90ern.
Aber genug davon, ich moechte lieber von meinen Eindruecken von der Stadt selbst und den Leuten die sich hier tummeln erzaehlen.


Die Stadt
Auckland ist komplett anders als jede andere Stadt, die ich bis jetzt gesehen hab. Alte kleine Holzhauser stehen neben Wolkenkratzern und haessliche Betonkloetze sind mit den typischen putzigen Geschaeftsfassaden beklebt, wie man sie aus GB und Irland kennt. Dazwischen gibt es lauter kleine asiatische Dairies, die Sammelsurien absonderlicher Nahrungsmittel feilbieten. Milchprodukte allerdings kaum. Hauptsaechlich Kekse, allerhand gekuehlte Getraenke und asiatische Fertiggerichte, die nur mit kochend Wasser uebergossen werden muessen. Wenn man Glueck hat findet man eine alte Banane oder Aepfel, falls Wurst im Regal liegt, hat sie meistens schon eine zweifelthafte Farbe angenommen. Weil Regen und Wind hier ab und zu recht ungemuetlich sind, sind die Kiwis auf die schlaue Idee gekommen, riesengrosse Vordaecher an ihre Geschaeftsreihen dranzubauen, so dass man fast die ganze Zeit im Trockenen laufen kann.Rote Fussgaengerampeln werden nur beachtet, wenn wirklich viel Verkehr ist, sonst hopst man einfach so ueber die Strasse. Ich vermeide dies allerdings noch haeufig, weil die Autos grundsaetzlich aus einer anderen Richtung kommen, als ich vermute. Weil die Stadt ja auf lauter Vulkanen liegt, geht es die ganze Zeit entweder bergauf oder bergab. Serpentinen zu bauen war den pragmatischen Kiwis wohl zu bloed, also sind die Strassen z.T. mal richtig steil. Kein Wunder dass sich Carmen da gefuerchtet hat beim Autofahren.

Die Leute
Menschen sind hier sehr bunt, wie es sich fuer ein Einwandererland gehoert und Asiaten sieht man fast so viele wie auf dem Flughafen von Hongkong. Entsprechend gross ist das Angebot an China-Takeaways, Sushi Bars und eben den Asia Dairies. Junge chinesisch aussehende Verkaeufer sind meistens so schuechtern, dass man das Gefuehl hat, sie wuerden sich am liebsten hinterm Tresen verstecken und nur das Wechselgeld kurz raufwerfen. Aeltere chinesische Herren sind hingegen sehr freundlich und zuvorkommen und halten gerne noch einen kleinen Plausch. Pakistaner sind ausgesprochen geschaeftstuechtig und wenn man nicht aufpasst haben sie einem schwupps noch zwei Tafeln Schokolade zum Preis von einer aufgeschwatzt :) Die europaeischen Kiwis sind extrem resistent gegen Wind und Wetter und joggen wie die Irren durch die Gegend. Selbst im staerksten Regen und bei Sturm spazieren sie noch in Shorts, Flip-Flops oder T-Shirt umher, waehrend unsereins in Fleece und Regenjacke mit dem Schirm kaempft. Aber schliessliche tragen die Asiaten Daunenjacken, da kommt man sich dann nichtmehr ganz so verweichlicht vor.
Obdachlose sieht man auch viele in den Hauseingaengen. Viele sind Maori oder Suedseeinsulaner und manche sind wirklich unglaublich dick. Man gibt ihnen gerne einen Dollar und wechselt im vorbeigehen ein paar Worte.
Deutsche Studentinnen sind auch im Hostel. Mit ihnen moechte ich mich aber lieber nicht anfreunden. Sie lamentieren stundenlang ueber die ungeheizten Zimmer, an die ich mich inzwischen so gewoehnt habe, dass ich in Geschaeften und Cafes Schweissausbrueche kriege. Und die armen muessen es tatsaechlich "noch bis Januar hier aushalten". Da koennen sie einem echt nur leid tun. Pffffft...
Alles in allem also eine bunte Mixtur, die die Stadt noch einzigartiger macht. Ohhhh wie schoen ist Panama ;)

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